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© dpa

Nico Hülkenberg: Sein eigenes Ding

„Ich trete nicht das Erbe von Michael Schmacher an“, sagt Nico Hülkenberg, „ich mache mein eigenes Ding“. Nach dem GP2-Titel hofft er dennoch auf die Formel 1.

Die Roten ließen die Korken knallen. Doch es waren nicht die Ferrari- Mitarbeiter, die mit Sekt aus Plastikgläsern und Büchsenbier den Triumph von Italien feierten. Es waren Nico Hülkenberg und sein Manager Willi Weber, die gemeinsam mit dem Art-Grand-Prix-Team den Gesamtsieg in der Formel-1-Talentserie GP2 begossen.

Den hatte der 22-Jährige zwei Stunden vor dem Start des Formel-1-Rennens am Sonntag mit einem dritten Platz auf der Strecke von Monza eingefahren. „Das schaffen nicht viele, vor allem nicht im ersten Jahr“, sagte Hülkenberg freudestrahlend, nachdem er den ersten Becher geleert hatte. Und schon gar nicht derart souverän, denn nach Schwierigkeiten zu Saisonbeginn hatte er den Russen Wladimir Petrow im Titelkampf mit konstant schneller Fahrweise deutlich abgehängt.

Nun geht Hülkenberg „schwer davon aus“, in der kommenden Saison in der Formel 1 zu fahren. Diese Hoffnung ist berechtigt, denn bisher wechselten fast alle GP2-Sieger im folgenden Jahr in die Mutterserie, darunter Weltmeister Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Timo Glock. Sein Manager Weber verhandle „mit mehreren Teams“, erklärte Hülkenberg. Da er aber schon als Testfahrer bei Williams unter Vertrag stehe, sei das „die erste Option“. Und wohl auch die wahrscheinlichste, denn Rosberg will und Kazuki Nakajima muss Williams wohl verlassen.

Dann kann der Rheinländer endlich einem größeren Publikum demonstrieren, warum ihn Willi Weber immer mit seinem berühmtesten Klienten Michael Schumacher vergleicht. Obwohl, eigentlich will er das gar nicht. „Ich trete nicht das Erbe von Michael an“, sagte Hülkenberg, „ich mache mein eigenes Ding.“ Zumindest in diesem Jahr hat er das recht gut gemacht.

Christian Hönicke

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