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Sport: Nie wieder Nummer sieben

Es war noch während der WM, dass die Großen des Fußballs erkennbare Probleme mit der Identifizierung ihrer Gegenspieler hatten. Schweinsteiger war nur „die Nummer sieben“, Lahm und Podolski wurden gern mal verwechselt.

Es war noch während der WM, dass die Großen des Fußballs erkennbare Probleme mit der Identifizierung ihrer Gegenspieler hatten. Schweinsteiger war nur „die Nummer sieben“, Lahm und Podolski wurden gern mal verwechselt. Lange Zeit hat sich die internationale Fußballwelt zu Recht nicht mehr mit deutschen Spielern beschäftigen müssen. Doch nun ist es Zeit, wieder Namen zu lernen. Vier deutsche Spieler (Klose, Ballack, Lehmann und Lahm) sind ins Allstar-Team dieser WM gewählt worden, Lukas Podolski ist der beste Jungstar des Turniers. Es besteht die Hoffnung, dass außer Lehmann (Arsenal) und Ballack (Chelsea) demnächst noch mehr deutsche Kicker das Interesse von ausländischen Spitzenklubs wecken könnten.

Bei aller Hoffnung sollte sich aber niemand täuschen lassen, denn der Unterbau der deutschen Renaissance ist vergleichsweise dünn. Nicht umsonst kam Jürgen Klinsmann schon in Nöte, wenn nur ein Spieler seiner Stammelf mal nicht zur Verfügung stand. Deshalb muss die Bundesliga nun fortführen, was Klinsmann eingeleitet hat. Junge Spieler wie Stefan Kießling und Piotr Trochowski könnten schon bald die neuen Lahms und Podolskis sein.

Die Einkaufsliste der Bundesligisten allerdings lässt nur bedingt den Verdacht aufkommen, dass sie großes Interesse daran haben, den nächsten deutschen Star auszubilden. Eine kleine Auswahl: Der VfB Stuttgart verpflichtet Mexikaner gleich im Paket, Aufsteiger Energie Cottbus holt Spieler aller Nationalitäten (die deutsche ausgenommen) und Hannover 96 feiert die Vertragsabschlüsse mit – wer kennt sie nicht? – Christoffer Andersson, Gunnar Thorvaldsson (beide Schweden) und Szabolcz Huszti (Ungarn).

Der FC Bayern München hat dagegen erkannt, dass die Euphorie um Klinsmanns WM-Helden auch ihm nützt. Er muss sich nicht für viel Geld einen Star des Weltfußballs angeln, denn „Podolski, Lahm und Schweinsteiger sind jetzt auch Stars“, sagt Karl-Heinz Rummenigge. Die Gegner der Deutschen kennen ihre Namen jetzt. Es wäre schön, wenn sie sich demnächst noch ein paar mehr merken müssten.

Christian Hönicke

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