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Sport: Noch nicht aufgestiegen

Zweitliga-Spitzenreiter Karlsruhe enttäuscht bei 1860

München ­ Maik Franz wähnte sich im falschen Film. „Es sah so aus, als wenn unser Gegner auf Platz eins steht und wir unten drin“, kommentierte der Verteidiger des Karlsruher SC die 0:2-Niederlage des Spitzenreiters beim TSV 1860 München. Das Topspiel der Zweiten Liga verlief am Montagabend so gar nicht nach dem Geschmack der Karlsruher. Statt mit einem Sieg über die Sechziger die traditionelle Aufstiegs-Messlatte mit 60 Punkten zu erreichen, enttäuschte der KSC auf ganzer Linie und ermöglichte mit seiner schlechten Leistung Marco Kurz ein vollauf gelungenes Heimdebüt als Trainer von 1860 München.

„Wir haben ein grottenschlechtes Spiel abgeliefert“, schimpfte KSC-Trainer Edmund Becker. Der KSC blieb den Nachweis seiner Erstliga-Tauglichkeit schuldig. „Gratulation für die Münchner für dieses gute Spiel – natürlich mit sehr, sehr großer Unterstützung unsererseits“, klagte Becker nach der fünften Saisonniederlage. Vor den 15 000 mitgereisten KSC-Anhängern unter den 51 000 Zuschauern stemmte sich nur Torwart Markus Miller spürbar gegen die Niederlage. Dennoch: Auch nach den Gegentoren von Berkant Göktan (56.) und Gregg Berhalter (70.) beträgt das Polster des KSC auf die Nicht-Aufstiegsplätze sechs Runden vor Saisonende immer noch komfortable neun Punkte.

Für 1860 München war es indes ein Abend, der in Erinnerung bleiben dürfte: Die Mannschaft zeigte beim Heimdebüt ihres neuen Trainers Kurz ihr wohl bestes Saisonspiel. „Sensationell, wir sind super aufgetreten“, schwärmte Sportdirektor Stefan Reuter. Die stürmischen Münchner hatten den souveränen Tabellenführer förmlich überrannt. Schnellstmöglich 41 Punkte für den Klassenverbleib zu erzielen – so lautete die Zielsetzung von Marco Kurz bei seinem Amtsantritt am 18. März. Ihm ist das in nur zwei Spielen mit der Maximal-Ausbeute von sechs Zählern gelungen. Schon wird nun spekuliert, was wohl passiert wäre, wenn Kurz den zuletzt glücklosen Österreicher Walter Schachner eher abgelöst hätte. Zumindest Kapitän Berhalter merkte an, „dass wir oben stehen würden, wenn wir immer so gespielt hätten“.

Spieler des Abends war Berkant Göktan. Der Stürmer war ein ständiger Unruheherd und erzielte in seinem siebten Saisonspiel den vierten Treffer. Nach der Partie bekundete der Türke, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, seine Vereinstreue. „1860 ist mein erster Ansprechpartner. 1860 hat mich zurück in den Profifußball gebracht, ich bin dem Klub sehr dankbar.“ dpa

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