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Trotz großen Blutverlusts außer Lebensgefahr: André Lenz.

© dpa

Notoperation: Wolfsburgs Torwart André Lenz bei Disco-Streit schwer verletzt

Ein blutiger Disco-Streit hat den Saisonabschluss des VfL Wolfsburg überschattet. Torwart André Lenz wurde in der Nacht zum Sonntag in einer Wolfsburger Diskothek schwer verletzt. Der 36-Jährige musste notoperiert werden.

Der Keeper des Fußball-Bundesligisten hatte bei der Auseinandersetzung mehrere Stich- und Schnittwunden erlitten und viel Blut verloren, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Lebensgefahr bestehe nicht. Neben Lenz wurden drei weitere Disco-Besucher im Alter zwischen 24 und 35 Jahren schwer verletzt.

„Es gab den Vorfall. Alles Weitere ist noch in der Klärung“, sagte VfL-Sprecher Gerd Voss am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Am Sonntagabend nahm der Club in einer Presseerklärung Stellung. Lenz habe die Verletzungen erlitten, „als er offenbar schlichtend in einen Streit von weiteren Besuchern eingreifen wollte“, teilte der VfL mit. „Als wir hörten, dass André Lenz schwer verletzt worden ist, waren wir sehr betroffen. André ist in der Mannschaft ein sehr angesehener Spieler. Wir sind natürlich froh, dass es ihm genau wie den drei anderen Verletzten den Umständen entsprechend gut geht.

Es hätte auch schlimmer ausgehen können, sagte Dieter Hoeneß, der Vorsitzende der Geschäftsführung des VfL Wolfsburg, über den Ersatzkeeper. Genaue Informationen zum Tathergang liegen dem Verein laut dessen Mitteilung weiterhin nicht vor. „Wir müssen die Ermittlungen der Polizei abwarten und kooperieren selbstverständlich, schließlich muss die Sache möglichst schnell aufgeklärt werden“, stellte Hoeneß fest.

Nach dem 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt im letzten Saisonspiel hatte sich ein Großteil des Teams spontan entschlossen zu feiern. Anlass bot vor allem der Gewinn der Torjägerkanone durch Stürmerstar Edin Dzeko. Er erzielte in der abgelaufenen Saison 22 Treffer. Nach ersten Ermittlungen eskalierte der Streit in der Disco - es flogen Gläser und Flaschen. Die Hintergründe der Tat sind unklar.

„Wir müssen die Zeugenbefragungen und Angaben der Verletzten abwarten“, betonte Polizeisprecher Sven-Marco Claus. Auch eine Tatwaffe konnten die Ermittler nicht sicherstellen. Die Polizei ermittelt wegen versuchter Tötung.

Auch sportlich fiel die Bilanz der Wolfsburger trotz des versöhnlichen 3:1 (3:0) gegen Eintracht Frankfurt nicht positiv aus. „Platz acht ist nicht berauschend. Wir haben zu Hause zu viele Punkte liegen lassen“, stellte Torschützenkönig Edin Dzeko fest. Mit seinem 22. Saisontor wurde der Bosnier Nachfolger seines Teamkollegen Grafite. Doch Dzekos ungewisse Zukunft, die offene Trainerfrage, die verpasste Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb und der Vorfall in der Innenstadt-Diskothek trübten das Bild erheblich. (dpa)

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