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Sport: Nur einer bekam Gänsehaut

Union muss sich gegen starke Oberhausener mit einem 0:0 zufrieden geben

Von Karsten Doneck

Berlin. Der Dialog war kurz, aber prägnant. „Hallo, da kommt ja der Präsident“, begrüßte Aleksandar Ristic in aufgeräumter Stimmung Heiner Bertram, als der das Pressezelt betrat. Bertram, Präsident des 1. FC Union, wandte sich sogleich mit einem Kompliment an den Trainer von RW Oberhausen. „Ihr“, sagte Bertram, „werdet ja auch immer besser.“ Und weil die Laune nun schon mal so gut war, fühlte sich auch Ristic zu Artigkeiten bemüßigt. „Sie haben ja eine gute Mannschaft“, konterte er, um dann, süffisant lächelnd, hinzuzufügen: „Aber wir haben die bessere.“

Beim 0:0 zwischen Union und Oberhausen im Stadion an der Alten Försterei gestern vor 8187 Zuschauern hätte der Gast in der Tat während der ersten halben Stunde das Spiel für sich entscheiden müssen. „Super Fußball gespielt“, bescheinigte Ristic seiner Elf. Allein Sven Beuckert verhinderte Ungemach. „Sensationell“, fand Bertram die Leistung des Union-Torwarts, der gleich mehrfach die Bälle von frei vor ihm auftauchenden Oberhausenern abwehrte. „Ich glaube, ich habe der Mannschaft in zwei Situationen ganz gut geholfen“, meinte Beuckert hinterher bescheiden. Einmal riskierte der Torwart zwar nicht seinen Kragen, aber seinen Kopf. Einen Schuss von Adis Obat bekam Beuckert aus nächster Nähe ins Gesicht (4.). Benommen blieb Unions Nummer 1 liegen, konnte dann aber weitermachen.

Nach Oberhausens starker Anfangsphase, in der sich Unions Abwehr durch schnelle Vorstöße des Gegners immer wieder übertölpeln ließ, wurde Union wenigstens ebenbürtig. Aber im Angriff passte nichts zusammen. Baumgart, Keita und Sreto Ristic waren weitgehend abgemeldet, die später für Baumgart und Keita eingewechselten Divic und Uche Igwe keinen Deut dynamischer.

So bekam dann auch den meisten Beifall ein Stürmer, der gar nicht auf dem Platz stand. Als Stadionsprecher André Rolle verkündete, dass der zum VfL Osnabrück gewechselte Ex-Unioner Harun Isa unter den Zuschauern sitzt, wurde der kleine Stürmer mit Sprechchören lautstark gefeiert. „Da kriegste Gänsehaut“, sagte Isa. Einer wie Isa fehlt halt bei Union. Einer, der als Stürmer auch mal die unkonventionellen Dinge tut.

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