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Sport: Nur Malaria kann ihn aufhalten

Patrick Ivuti, Sieger des Chicago-Marathons, startet am Sonntag in Berlin

Berlin - Der Favorit kommt als Last-Minute-Verpflichtung: Wenn am Sonntag um 10 Uhr auf dem Olympischen Platz der Startschuss zum traditionellen 25-Kilometer-Lauf fällt, dann wird auch Patrick Ivuti im Rennen sein. Der Kenianer kommt mit einer ausgezeichneten Empfehlung: Er hat im vergangenen Oktober den Chicago-Marathon gewonnen.

Das Pech des Patrick Ivuti ist jetzt das Glück der neuen Veranstaltergruppe „Berlin läuft“, die zum ersten Mal die 25 Kilometer zusammen mit Rennen über 10 Kilometer sowie eine 5x5-Kilometer-Staffel organisiert. Eigentlich hätte der 29-Jährige nämlich knapp zwei Wochen vorher beim Boston-Marathon starten sollen und nicht jetzt in Berlin. Doch eine Malariaerkrankung hatte Ivuti im Winter aufgehalten. „Er war sehr enttäuscht und wäre am liebsten trotzdem in Boston an den Start gegangen, aber sein Manager hat ihn davon abgehalten“, erzählt Christoph Kopp, der bei „Berlin läuft“ für das Elitefeld zuständig ist.

Der Manager von Patrick Ivuti ist Gabriele Rosa. Der Name steht in diesem Frühjahr für Erfolg. Die kenianischen Athleten aus der Gruppe des Italieners haben unter anderem die Marathons in London und Boston geprägt. Zunächst gewann Martin Lel vor Sammy Wanjiru in der britischen Metropole, acht Tage später triumphierte Robert Cheruiyot an der amerikanischen Ostküste. Die drei wurden inzwischen vom kenianischen Verband auch für den olympischen Marathon nominiert. Zusammen mit Lel und Cheruiyot hatte Ivuti, der eine Marathon-Bestzeit von 2:07:46 Stunden aufweist, mehrere Wochen gemeinsam trainiert.

Als in Kenia Anfang des Jahres bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten, brachte Rosa seine Läufergruppe ins sichere Namibia. Bis Ende Februar war auch Ivuti in Namibia. Dann wurde er krank und musste in Kenia im Krankenhaus behandelt werden. „Inzwischen ist er wieder fit und sein Manager suchte für ihn einen Testlauf für einen Marathon im Juni“, erklärt Kopp, wie es gelang, den Chicago-Marathon-Sieger zu verpflichten.

Warmes Wetter dürfte Patrick Ivuti am Sonntag nicht stören, denn in Chicago gewann er in einem Hitzerennen bei über 25 Grad. Dabei ließ er sich auch durch Ellbogenchecks nicht aufhalten. In einem Duell auf der Zielgeraden versuchte der Marokkaner Jaouad Gharib, den Kenianer auf nicht ganz faire Art zu stoppen. Doch Ivuti wusste sich zu wehren: Er war schneller und gewann ein im Marathon höchst seltenes Fotofinish mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung. Jörg Wenig

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