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Sport: Ohne Pass nicht zu Olympia

Keine Stars, kaum Ambitionen - in der durch die Umstrukturierung der Hallenhockey-Bundesliga vor einem Jahr entstandene Gruppe Ost spielen fünf Mannschaften unter Beteiligung des schwachen Osternienburger HC den Berliner Meister aus. Während in den anderen Gruppen absolute Spitzenteams auf der Strecke bleiben werden, qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten im Osten für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft, obwohl sie bundesweit wenig zu bestellen haben.

Keine Stars, kaum Ambitionen - in der durch die Umstrukturierung der Hallenhockey-Bundesliga vor einem Jahr entstandene Gruppe Ost spielen fünf Mannschaften unter Beteiligung des schwachen Osternienburger HC den Berliner Meister aus. Während in den anderen Gruppen absolute Spitzenteams auf der Strecke bleiben werden, qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten im Osten für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft, obwohl sie bundesweit wenig zu bestellen haben.

Die Situation im Feldhockey ist bezeichnend. Der Berliner HC, einziger Erstligist des Ostens, schrammte zuletzt knapp am Abstieg vorbei. Die Zehlendorfer Wespen und der SC Charlottenburg spielen in der 2. Liga, was sie in der Halle bereits zu Topfavoriten auf Platz zwei macht. Die drei übrigen Mannschaften sind sogar Regionalligisten.

Kein Wunder, dass die Stars das Weite suchen. Die Nationalspieler Florian Keller (BHC), Tobias Hentschel (SCC) und Jamilon Mülders (Wespen) wechselten nach Hamburg. In einer reinen Amateursportart reichen schon kleine Argumente. Weit schwerer als finanzielle oder berufliche Perspektiven wiegen aber die sportlichen. "Hier hat keiner das Potenzial, Deutscher Meister zu werden", weiß Wespen-Trainer Bernd Rannoch. SCC-Coach Helmut Schröder sagt: "Wenn unsere Nationalspieler zur Auswahl fahren, brauchen sie zwei Tage, um sich an das Tempo dort zu gewöhnen." Ob wenigstens Oliver Hentschel dem SCC auf Dauer treu bleibt, ist daher fraglich. "Der will zu den Olympischen Spielen" sagt sein Coach - Vereinswechsel vorprogrammiert.

Bei gar drei fehlenden Stammspielern und zwei Auftaktniederlagen geht es für den SCC primär um den Klassenerhalt. Das gleiche Ziel verfolgen Zehlendorf 88 und der BSV 92. Der mit zwei Siegen gestartete Aufsteiger BSV könnte aber zum Geheimfavoriten avacieren. Im Vorjahr war es der SCC, der als Liganeuling die Schwäche der Gruppe offenbarte und ins Viertelfinale einzog.

Nicht düpieren lassen wollen sich BHC und Wespen, die ebenfalls noch keinen Punkt abgaben. "Unser Abgang wiegt am wenigsten, außerdem sind wir in der Breite stärker geworden", glaubt der Wespen-Trainer und schließt einen Angriff auf Platz eins nicht aus. "Wir wollen auch Erster werden", sagt BHC-Trainer Detlef Politz, "denken aber vorerst nur von Spiel zu Spiel". Und möglichst wenig an die geringen Perspektiven.

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