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Marko Pantelic, 33, trifft heute mit Piräus auf Dortmund (20.45 Uhr, live bei Sat1). Zuletzt verpasste der ehemalige Profi von Hertha BSC mit Serbien die EM.

© REUTERS

Olympiakos-Stürmer Pantelic: „Die Fans lieben mich“

Olympiakos-Stürmer Pantelic über das Duell mit Dortmund, Griechenlands Krise – und Hertha im Herzen.

Herr Pantelic, was erwarten Sie vom heutigen Champions-League-Spiel Ihres Teams Olympiakos Piräus gegen Borussia Dortmund?

Eine Menge Tempo. Dortmund ist offensiv ausgerichtet – und wir stehen nach zwei Niederlagen in der Champions League unter Druck. Wir müssen siegen.

Ihre Einsatzchancen sind nicht eben gut. Sie haben in dieser Saison in der griechischen Super League und der Champions League zusammen nur 46 Minuten gespielt.

Und ein Tor gemacht. Meine Quote ist also gut, vergangene Saison war sie das ebenfalls. Da habe ich in der Liga neun Tore in 20 Spielen erzielt, dabei wurde ich häufig nur eingewechselt. Ich denke, bessere Werbung kann ich für mich als Stürmer nicht machen. Aber letztendlich entscheidet der Trainer. Wir haben Erfolg, in der letzten Saison waren wir Meister. Und ich haben einen Teil dazu beigetragen, dass wir in dieser Saison wieder in der Champions League dabei sind.

Ist das Verhältnis zwischen Ihnen und Trainer Ernesto Tejedor vergleichbar mit dem zu Lucien Favre 2008/2009 bei Hertha BSC, das sehr gespannt war?

Nein – und das will ich auch nicht kommentieren. Vergleichbar ist, dass wir damals und heute Erfolg haben.

Ihr Vertrag läuft am Ende dieser Saison aus. Haben Sie schon Pläne?

Nein. Ich bin mit dem Herzen und dem Kopf zu hundert Prozent bei Olympiakos.

Bei Olympiakos sind Sie ein Publikumsliebling, werden im Stadion häufig gefeiert. In Ihren vier Jahren bei Hertha war das ähnlich. Können Sie sich das erklären?

Die Fans sind für mich ein guter Indikator dafür, ob die Leistung stimmt. Die Zuschauer sehen nur das, was auf dem Platz geschieht. Alles andere interessiert sie nicht. Und bei mir sehen sie eben, dass ich zu einhundert Prozent ihr Mann bin, alles gebe für meinen Klub und nie aufgebe. Deshalb lieben mich die Fans.

Griechenland steckt in der Finanzkrise, es gibt Streiks sogar bei der Müllabfuhr. Bekommen Sie davon etwas mit?

Ich bin Fußballer und habe klare Aufgaben. Politik gehört nicht dazu. Natürlich hört und liest man manches. Aber ich habe das Gefühl, die Menschen hier schaffen das. Mit ihrem Optimismus, ihrer fröhlichen Art. Und ins Fußballstadion kommen die Menschen sowieso: Die Griechen würden ihre letzte Münze für eine Eintrittskarte ausgeben, so fußballverrückt sind die. Es kommen nach wie vor konstant 30 000 Zuschauer ins Stadion.

In Berlin trauert so mancher Fan Ihnen noch immer nach. Besteht die Möglichkeit, dass Sie noch einmal zurückkehren?

Im Fußball ist alles möglich. Berlin hat einen speziellen Platz in meinem Herzen. Es war dort zu schön. Aber über eine Rückkehr möchte ich noch nicht sprechen.

Haben Sie noch Kontakt nach Berlin?

Ja, natürlich. Zu einigen Spielern regelmäßig. Mit Patrick Ebert telefoniere ich einmal pro Woche. Aber auch zu ein paar Funktionären halte ich Verbindung. Leider habe ich es schon eine Weile nicht mehr geschafft, die Jungs dort zu besuchen. Im Mai war ich zuletzt in der Stadt, um der Mannschaft zum Aufstieg zu gratulieren. Ich finde, das gehört dazu. Ich bin kein Söldner, der seinen Arbeitsplatz verlässt und dann alles vergisst. Im Herzen bin ich Hertha bis heute treu geblieben.

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