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Sport: Olympische Winterspiele: Vom Schnee verweht

Ein Schneesturm in der Olympia-Region hat den Terminplan der Veranstalter schon am Eröffnungstag der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City durcheinander gewirbelt. Der so genannte "Pineapple-Express" fegte am Freitag mit Windgeschwindigkeiten von über 140 Stundenkilometern über Pisten und Schanzen und machte neben den alpinen Rennläufern auch die "DSV- Adler" arbeitslos.

Ein Schneesturm in der Olympia-Region hat den Terminplan der Veranstalter schon am Eröffnungstag der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City durcheinander gewirbelt. Der so genannte "Pineapple-Express" fegte am Freitag mit Windgeschwindigkeiten von über 140 Stundenkilometern über Pisten und Schanzen und machte neben den alpinen Rennläufern auch die "DSV- Adler" arbeitslos. Die geplante Qualifikation der Skispringer für die Entscheidung auf der Normalschanze am Sonntag musste ebenso abgesagt werden wie das Abfahrtstraining der Damen und Herren. Auch die Nordischen Kombinierer durften nicht auf die Schanze, wo der Wind mit bis zu 18 Meter pro Sekunde blies. "In den neun Jahren, die ich hier tätig bin, war der Wind noch nie so stark", sagte Alan Johnson, Skisprung-Manager im Utah Olympic Park.

Im Gegensatz dazu wurde das fünfte Training der Rodler von den Veranstaltern durchgezogen, was einen schriftlichen Protest der stärksten Mannschaften nach sich zog. "Die Bedingungen waren Olympischer Spiele unwürdig", hieß es darin. Der dreimalige Olympiasieger Georg Hackl wurde von einer Windböe erfasst und nur Zehnter.

Salt Lake City 2002 Fotostrecke: Die Olympischen Winterspiele - erste Impressionen Newsticker: Aktuelle Nachrichten aus Salt Lake City sowie weitere Sportmeldungen. Die DSV-Springer um Sven Hannawald und Martin Schmitt mussten nach zweistündiger Wartezeit unverrichteter Dinge wieder in ihre Unterkunft nach Park City zurückkehren. "Es ist eine vernünftige Entscheidung", meinte Bundestrainer Reinhard Heß zur Verschiebung auf Sonntagmorgen (16.30 MEZ). Kurzzeitig war erwogen worden, alle 60 gemeldeten Athleten für die Entscheidung zuzulassen. Diese Idee wurde auf Druck der Fernseh-Anstalten verworfen.

Der viermalige Weltmeister Martin Schmitt war nicht traurig über die Absage. "Es ist okay, wenn man die Verhältnisse sieht. Ich war zwar nicht an der Schanze, aber es reicht schon, wenn man nur aus dem Container schaut", sagte der 24-Jährige. Noch weniger Probleme mit dem Ausfall dürfte Sven Hannawald gehabt haben. Der Vierschanzentournee-Sieger aus Hinterzarten hatte sich im Training in bestechender Form präsentiert, so dass seine Teilnahme an der erstmals bei Olympischen Winterspielen geplanten Qualifikation ohnehin fraglich gewesen wäre. "Die guten Sprünge hier überraschen mich. Wenn ich einen Tag erwische, wo ich bombastisch in Form bin, dann kann was gehen", meinte der 27-Jährige. Wie bei der Vierschanzentournee sind die Top 15 im Weltcup für den Wettkampf gesetzt.

Vom Wetter-Chaos betroffen waren auch die alpinen Rennläufer. Sowohl die Damen als auch die Herren konnten wegen des starken Windes nicht auf die Pisten in Snowbasin. "Wir nutzen den Tag zur Entspannung", meinte Trainer Wolfgang Maier. Den Kombinierern erging es nicht anders. "Die Wetterprognose ließ uns keine andere Chance. Der Wind wehte einfach zu stark", begründete Weltcup-Koordinator Ulrich Wehling die Absage.

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