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Sport: Option ohne Chancen

mathias Klappenbach über das neue Selbstbewusstsein der DFL Die Fußball-Bundesliga ist eine der am besten organisierten Ligen in Europa. Sagt Wilfried Straub, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball-Liga.

mathias Klappenbach über

das neue Selbstbewusstsein der DFL

Die Fußball-Bundesliga ist eine der am besten organisierten Ligen in Europa. Sagt Wilfried Straub, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball-Liga. Und hat damit sicher Recht. Jetzt traut sich die DFL zu, die Rechte an den beiden deutschen Profiligen in eigener Regie zu vermarkten. Präsident Werner Hackmann ist sogar davon überzeugt, noch mehr einnehmen zu können als bisher über den Verkauf der gesamten Rechte an einen Zwischenhändler. Die Schweizer Agentur Infront hat gerade ihre Option verstreichen lassen, den Vertrag nach dem Saisonende um zwei Jahre zu verlängern. Der Agentur ist die Liga zu teuer. Statt fast 600 Millionen Euro wollte sie nur 550 Millionen Euro bezahlen. Ihre Begründung: In dem Gesamtpaket sollten nicht mehr die Rechte für Internet, Radio und Mobilfunk enthalten sein. Diese wollen vor allem die größten Vereine künftig selbst vermarkten, ohne die DFL. Hier sehen die Klubs, genauso wie Infront, Wachstumspotenzial.

Im Fernsehen soll die gemeinsame Vermarktung dagegen nicht fallen. Hier steht der Dachverband vor der Herausforderung, selbst für die Einnahmen der Vereine verantwortlich zu sein. Dafür hat der Verband ein auch in Krisenzeiten gefragtes Produkt im Angebot. Die Liga boomt wie nie. Trotzdem haben die Vermarktungsprofis von Infront nicht mal ihre Lizenzkosten wieder hereinbekommen. Von Gewinnen ganz zu schweigen. Die gibt der Fernsehmarkt nicht her. Vor allem nicht in Deutschland, wo alle Verträge außer der mit der ARD neu ausgehandelt werden müssen.

Woher Hackmann sein Geld bekommen will, hat er noch nicht gesagt. Realistisch betrachtet könnte die Liga bei den Fernsehrechten nur noch im Ausland mehr verdienen als bisher. Aber dort interessiert sich niemand für die Bundesliga. Und im Inland will der Bezahlsender Premiere, der pro Jahr alleine 150 Millionen Euro ausgibt, den Preis sogar noch drücken. Hackmann und Straub haben aber vorgebaut: Im Rahmen der jetzt offenen Verhandlungsrunde wird weiter auch mit Infront gesprochen. Vielleicht ist deren Angebot ja doch nicht so schlecht.

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