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Sport: Pädogogisch wertvoll

Nürnberg kommt nicht voran und denkt positiv

Bochum - Nicht einmal Hans Meyer, der beredsame Trainer des 1. FC Nürnberg, wusste, was er von diesem Spiel halten sollte. Hatte seine Mannschaft beim 3:3 in Bochum einen Punkt gewonnen oder zwei verloren? War es der sachte Beginn eines Aufschwungs oder bleibt der „Club“ im Tief? Nürnberg steht auf einem Abstiegsplatz. Und wer gesehen hat, wie die Abwehr im Dunkeln tappte, wie sie sämtliche Gegentreffer geradezu vorbereitete, dem fällt es schwer, das Unentschieden als Lichtblick zu deuten.

Hans Meyer wollte unbedingt ein wenig Zuversicht mitnehmen aus Bochum und deshalb „niemanden zusammenfalten“. Schon aus pädagogischen Gründen beschloss der Trainer nach einem ausführlichen Abwägungsprozess, die hoffnungsvollen Aspekte ein wenig stärker zu gewichten als das zuweilen dilettantische Verhalten seiner überwiegend unerfahren Defensivspieler. „Ich würde zwar lieber wieder einmal gewinnen, aber ich betrachte das Ergebnis eher als Erfolg“, sagte Meyer.

Der Unterhaltungswert darf nicht mit Niveau verwechselt werden. Für den neutralen Beobachter mögen „sechs Tore immer eine feine Sache sein“, sagte Meyer, aber er halte aber nichts davon, sie als Indiz für ein hochklassiges Spiel zu werten. Sein Verein braucht vor dem Uefa-Pokal-Rückspiel bei Rapid Bukarest einen Stimmungsaufheller. „Wenn wir hier nichts mitgenommen hätten, dann hätte es bei den Spielern im Kopf angefangen zu arbeiten“, sagte der Nürnberger Manager Martin Bader.

Als Pokalsieger mit internationalen Ambitionen spielt der „Club“ gewissermaßen unter umgekehrten Vorzeichen. In der vergangenen Saison sei es „keine Kunst gewesen, die Erwartungen zu übertreffen“, sagt Meyer. Inzwischen ist es schwer geworden, sie wenigstens einigermaßen zu erfüllen. So schwer, dass der Trainer, zumal mit Blick auf das fehlen mehrerer „Basisspieler“ eine deutliche Gewinnwarnung herausgibt. „Bis Weihnachten geht es darum, Schadensbegrenzung zu betreiben.“ Richard Leipold

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