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Paralympics: Bentele und Höfle verpassen Bronze

"Golden Girl" Verena Bentele konnte den ersten medaillenlosen Paralympics-Tag der Deutschen nicht verhindern. Die zweifache Siegerin von Turin verpasste im klassischen Skilanglauf der Blinden über 10 Kilometer das angestrebte Edelmetall.

Turin - Auch der zwölffache Paralympics-Gewinner Frank Höfle aus Isny musste sich in der Sehgeschädigten-Klasse nach falscher Skiwahl mit Rang vier zufrieden geben. In der stehenden Klasse kam der am Arm gelähmte Thomas Oelsner aus Oberhof auf Platz acht.

Dennoch bleibt das deutsche Team mit fünf Gold-, vier Silber- und drei Bronzemedaillen im Soll und liefert sich in der Nationenwertung hinter Russland (neun Mal Gold) einen packenden Dreikampf mit der Ukraine und den USA, die ebenfalls fünf Siege eingefahren haben. "Aber unsere technischen Alpin-Disziplinen kommen noch. Da rechnen wir uns noch einiges aus", meinte Chef de Mission Karl Quade. Und auch Verena Bentele verspricht noch einmal einen großen Endspurt: "Am Sonntag wird noch einmal gekämpft bis zum Umfallen, dann kommt ja die große Sommerpause. Also kann ich mich noch einmal richtig auskotzen."

Nach ihren läuferisch glänzenden Auftritten, wo sie im Biathlon ihre schwachen Schießleistungen wettmachte, war der Akku bei der 24- Jährigen leer. "Heute ging es wahnsinnig schwer. Ich war richtig müde und platt, es ging einfach nichts mehr. Zudem haben die vor mir Platzierten zuletzt ein oder zwei Rennen ausgelassen. Ich hatte immerhin schon das vierte Rennen am fünften Tag", betonte Bentele, die nun ein paar Tage regenerieren möchte. Auch ihr Begleitläufer Franz Lankes hatte ein Einsehen: "Ich spürte, dass sie am Ende war. Irgendwann ist der Tank leer, die Höhe von 1600 Metern tut das Übrige."

Bitter enttäuscht war auch Seriensieger Frank Höfle, der allein 1:19,1 Minuten Rückstand auf den überragenden Brian McKeever hatte. Der Kanadier gewann schon sein zweites Langlauf-Gold. "Ich hatte mir wesentlich mehr ausgerechnet. Ich bin eigentlich in einer Topverfassung. Doch ich bin selbst Schuld, ich habe den falschen Ski gewählt und musste bei den Doppelstock-Passagen zu viel Kraft investieren", betonte der 38-jährige Höfle. Zufrieden dagegen war Thomas Oelsner: "Ich bin befreit aufgelaufen, das Rennen war nur eine Zugabe und zugleich der Beginn der Vorbereitung für Vancouver 2010." (Von Frank Kastner, dpa)

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