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Premier League: 119 Millionen Euro - ManCity erhöht Angebot für Kaká

Die weltweite Finanzkrise macht auch vor der englischen Premier League nicht Halt, doch Manchester City will mit den Millionen weiter um sich werfen. Der englische Klub hat sein Angebot für Kaká noch einmal erhöht. Und auch ein HSV-Spieler steht auf dem Wunschzettel von ManCity.

Manchester City lässt im Werben um AC Mailands Star Kaká nicht locker und soll nun die Rekord-Ablösesumme von 119 Millionen Euro bieten. Der Weltfußballer von 2007 habe von Milan mittlerweile Grünes Licht für Verhandlungen erhalten, wie britische und italienische Medien am Freitag berichteten.

Gehalt von 16,5 Millionen Euro

Das Team von Trainer Mark Hughes will dem Brasilianer demnach ein Netto-Jahresgehalt von umgerechnet 16,5 Millionen Euro zahlen. Zudem hat City-Besitzer Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan auch Nigel de Jong vom Bundesligisten Hamburger SV auf dem Wunschzettel. Aber vor allem hat der Multimilliardär Kaká im Visier. Und weil Geld trotz Finanzkrise für den Klubbesitzer mit einem geschätzten Privatvermögen von 16,5 Milliarden Euro keine Rolle spielt, soll er sein erstes Angebot von 110 Millionen Euro nochmals nachgebessert haben.

Bei diesen Summen kommt selbst Mailand ins Wanken. "Milan prüft das Angebot von Manchester City. Noch ist aber keine Entscheidung gefallen", sagte der Sender-Direktor Mauro Suma im klubeigenen TV. "Ich hoffe, dass ich Kaká noch viele Jahre trainieren kann", sagte Mailands Trainer Carlo Ancelotti. Zugleich müsse aber beachtet werden, welchen Wert dieses Angebot für den Klub habe.

Deutlicher wurden die italienischen Zeitungen: "Kaká-Schock: Milan gibt nach", unkte "Tuttosport" während der "Corriere dello Sport" feststellte: "Milan wackelt". Vergessen scheint Kakás Treueschwur, in Mailand alt zu werden. Kakás Vater werde in Gespräche mit ManCity eintreten, sagte nun ein Sprecher des 26-Jährigen. Bislang ist Zinedine Zidane mit einer Ablösesumme von mehr als 70 Millionen Euro der teuerste Fußballer der Welt.

Diarra wollte zu einem Verein mit großem Namen - also nicht ManCity

Vielleicht spielt Kaká ja bald an der Seite von HSV-Profi de Jong, für den ManCity nach Angaben der "Daily Mail" 16,5 Millionen Euro bietet. "Sie haben angefragt", bestätigte HSV-Sprecher Jörn Wolf. Der Niederländer könnte laut City-Trainer Hughes eine tragende Rolle spielen, nachdem die Verpflichtung von Lassana Diarra vom Pokalsieger FC Portsmouth gescheitert war. Diarra wollte lieber zu einem Verein mit großem Namen und entschied sich für Real Madrid.

Es ist gerade dieser fehlende Glanz, der Manchester trotz all des Geldes noch manches Geschäft kaputtmacht. Zwar kann der Scheich so viel locker machen, bis jeder Verein schwach wird. Doch City stand immer im Schatten von Manchester United. "Und hat Kaká als Kind davon geträumt, bei Manchester City unter Mark Hughes zu spielen?", fragt der "Daily Mirror" nicht zu Unrecht.

Wegen des Endes der Transferperiode konnte der Scheich nach Erwerb des Klubs im vergangenen Herbst nicht mehr richtig auf dem Markt zuschlagen und sicherte sich nur noch in letzter Minute die Dienste des Brasilianers Robinho. Aber er ließ keinen Zweifel daran, dass er bei nächster Gelegenheit nachlegt. Und so ziemlich jeder Name wurde bei den Fans und den Medien schon gehandelt. Zuletzt soll ManCity bereit gewesen sein, für Italiens Nationaltorwart Gianluigi Buffon 75 Millionen Euro Ablöse zu zahlen - plus dieselbe Summe als Gehalt.

Während der Scheich das Füllhorn ausschüttet, sorgt die Finanzkrise bei anderen Klubs in England für Sorgenfalten. Dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, Michael Ballack, soll bei Chelsea angeblich das Grundgehalt gekürzt werden und Arsenal-Trainer Arsène Wenger fürchtet, dass sich die Stadien leeren. Eine Umfrage hatte gezeigt, dass ein Drittel der Fans sein Jahresticket in der kommenden Saison nicht erneuern wird. "Jeden Tag gehen in England 3000 Jobs verloren", sagte Wenger. "Wir leben in der richtigen Welt - Manchester City tut das nicht."

Thomas Pfaffe, Bernhard Krieger[dpa]

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