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Sport: Pressing und Verschieben Wie Deutschland gegen Brasilien spielen will

Berlin Um den Gegner geht es nur zwischendurch und nebenbei. „90 Prozent unserer Zeit beschäftigen wir uns mit uns selbst“, sagt Joachim Löw.

Berlin Um den Gegner geht es nur zwischendurch und nebenbei. „90 Prozent unserer Zeit beschäftigen wir uns mit uns selbst“, sagt Joachim Löw. Der neue Assistenztrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat natürlich ein paar Videokassetten mit Spielen der Brasilianer dabei und redet mit einzelnen Spielern über die individuellen Stärken ihrer Gegenspieler. Wichtig ist Löw, der für die tägliche Trainingsarbeit der deutschen Elf verantwortlich ist, aber ganz etwas anderes. „Jede unserer Trainingseinheiten hat ein bestimmtes Thema. Wir wollen uns vorher genau festgesetzte Inhalte erarbeiten.“

Die Viererkette hat zum Beispiel geübt, wie sie sich bei Angriffen des Gegners verschieben muss. „Dabei kommt es nur darauf an, wo der Ball und der eigene Nebenmann gerade sind“, sagt Löw. „Wo Ronaldo in dem Moment lang läuft, ist fast egal, wenn man das richtig macht.“ Das Team Klinsmann/Löw hat angekündigt, mit der Nationalmannschaft einen eigenen Stil, eine eigene Philosophie entwickeln zu wollen. Im Vordergrund soll dabei die eigene Stärke stehen. Deshalb liegt der Schwerpunkt im Training vor dem Spiel gegen Brasilien darauf, bei eigenem Ballbesitz das Mittelfeld möglichst schnell zu überbrücken.

Das entscheidende Defizit im Spiel der deutschen Mannschaft war bei der Europameisterschaft das fehlende Tempo. Das gilt auch bei Ballbesitz des Gegners. Deshalb hieß der zweite Schwerpunkt im Training Pressing. „Wir haben geübt, wie man eine so ballsicheres Team wie Brasilien zu Fehlern provozieren kann“, sagt Löw. Es sei zwar riskant, gegen eine so gute Mannschaft offensiv zu verteidigen. Aber die Stärke des Weltmeisters liege vor allem darin, mit schnellen Rhythmuswechseln für gefährliche Aktionen zu sorgen. „Soweit, dass Ronaldinho in aller Ruhe Ronaldo in die Nahtstelle unserer Viererkette schicken kann, dürfen wir es gar nicht erst kommen lassen.“ klapp

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