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Sport: Prinz nutzt Chinas Siesta

Deutsche Fußballerinnen gewinnen erstes Spiel 8:0

Einer der größten Fehler, den man in Griechenland machen kann, ist, einen Griechen zwischen zwei und fünf Uhr nachmittags zu stören. Griechen machen um diese Zeit Siesta. Auch in Patras, dessen Einwohner gestern nur sehr schleppend den Weg in ihr neues Pampeloponnisiako-Stadion fanden. Um 18 Uhr ging es dort pünktlich los mit dem ersten sportlichen Wettbewerb dieser Olympischen Spiele: Deutschlands Fußballerinnen traten gegen China an. Am Ende hatte die Mannschaft von Bundestrainerin Tina Theune- Meyer die Asiatinnen, die zuvor zum Favoritenkreis gezählt worden waren, aber seit neuestem offenbar gern eine ausgedehnte Mittagspause einlegen, sensationell deutlich mit 8:0 geschlagen.

Selbst die soeben zu Deutschlands „Fußballerin des Jahres“ gewählte Birgit Prinz, mit vier Treffern hauptverantwortlich für den deutlichen Sieg, war überrascht. „Mit so einem Sieg haben wir natürlich nicht gerechnet“, sagte die Stürmerin vom 1. FFC Frankfurt. Und fügte an: „Wenn wir weiter so spielen, sind wir Mitfavorit auf den Olympiasieg.“ Auch die Bundestrainerin wusste, bei wem sie sich zu bedanken hatte. „Birgit hat gnadenlos zugeschlagen“, sagte Tina Theune-Meyer.

Angekündigt war eigentlich ein Spiel zwischen zwei der stärksten Frauenteams weltweit. Doch dass die Verjüngung des chinesischen Teams nach der WM im vergangen Jahr um einiges schärfer ausgefallen war als beim Weltmeister, wurde schnell deutlich. Zum ersten Mal in der 13. Minute: Kerstin Stegemann flankte, Prinz köpfte routiniert ins untere Toreck. Die Szene wiederholte sich dann acht Minuten später beim 2:0. Einziger Unterschied: Dieses Mal beförderte die 26-Jährige den Ball per Flugkopfball ins Netz. Das Spiel war früh entschieden, DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder konnte sich in der zweiten Hälfte auf der Tribüne milde lächelnd die beiden restlichen Tore von Birgit Prinz (71., 88.) sowie die Treffer von Pia Wunderlich (65.), Renate Lingor (76.), Conny Pohlers (80.) und Martina Müller (90.) ansehen. In den Gesichtern von Mexikos Fußballerinnen ganz in seiner Nähe war dagegen keine Fröhlichkeit zu erkennen. Die Mittelamerikanerinnen sind die nächsten Gegner der deutschen Mannschaft.

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