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Sport: Professionelle Kungelei

Michael Rosentritt über die Umbesetzungen an Herthas Spitze

Werner Gegenbauer und Bernd Schiphorst wollen Hertha BSC über Jahre hinweg an herausragenden Stellen dienen. So haben es der bisherige Aufsichtsratschef und der Präsident für sich abgesprochen. Allerdings wollen sie im Mai, wenn sie sich den Mitgliedern zur Wahl stellen, für den Posten des jeweils anderen kandidieren. Keine Frage, es gäbe weniger geeignete Kandidaten.

Seit Februar hat der Verein eine geeignete Struktur, eine, in der es wieder einfacher ist, zwischen Exekutive und Legislative zu trennen. Abgeschafft ist der Beteiligungsausschuss, in dem zuletzt Herrschaft und Kontrolle verwischte. Genau das bemängelten viele Vereinsmitglieder über Jahre hinweg, insbesondere die scheinbar großzügig ausgeübte Kontrolle der Geschäftsführung um den mächtigen Dieter Hoeneß.

Bis vor kurzem war der Verein mit 55 Millionen Euro verschuldet. Schuld daran sind eben nicht nur der Stadionumbau und die Kirch-Krise, sondern gerade auch Fehlinvestitionen in Spielerpersonal. Am Ende war Geschäftsführer Hoeneß genau so erfolgreich, wie es unter anderen der Präsident Schiphorst, insbesondere aber der Aufsichtsratchef Gegenbauer zuließen.

Durch die neue Satzung hat Hertha seine Gremien reduziert und sich eine Struktur gegeben, die ein Ausüben von Kontrolle und Aufsicht leichter macht. Jetzt würde es nicht mehr an der Struktur liegen, sondern an Personen. Bedenklich ist aber, wenn vorher ausgekungelt wird, wer als neuer Aufsichtsratschef den neuen Präsidenten zu überwachen hat.

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