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Sport: Rasend entschieden

Die Formel 1 hat wieder einmal bestätigt, dass ihr Tempo alles ist. Erst zwei Tage ist es her, dass der König von Bahrain den Ausnahmezustand aufgehoben hat.

Die Formel 1 hat wieder einmal bestätigt, dass ihr Tempo alles ist. Erst zwei Tage ist es her, dass der König von Bahrain den Ausnahmezustand aufgehoben hat. Und schon nimmt die Formel 1 den Kurs von Bahrain wieder in ihren Rennkalender auf. Am 30. Oktober soll dort der Grand Prix stattfinden, der wegen der Unruhen im Land abgesagt worden war. Eine ziemlich rasante Handlung, wenn nicht eine rasende.

Offenbar schert sich die Formel 1 nicht um die nach wie vor angespannte Lage, um die Einschüchterung von Opposition und Journalisten. Und woher weiß die Formel 1, dass der König den Ausnahmezustand nicht gerade mit Blick auf die Sitzung des Motorsport-Weltrats aufgehoben hat? 24 Menschen sind nach offiziellen Angaben bisher bei den Unruhen ums Leben gekommen. Der frühere Präsident des Welt-Automobilverbands Max Mosley erklärte: „Wenn ich heute noch Präsident wäre, würde die Formel 1 nur über meine Leiche dort fahren.“ So fährt sie dort eben über die Leichen von anderen.

Die Einnahmen in Bahrain will sie sich wohl nicht entgehen lassen. Selbst wenn sich die Formel 1 so verhält wie andere große Sportorganisationen und behauptet, sie sei nicht politisch – auch ganz praktisch schadet sie so ihrer Rennserie. In diesem Jahr sollte zum ersten Mal ein Rennen in Indien ausgetragen werden, eben am 30. Oktober. Es wird nun ans Ende der Saison gedrückt, wahrscheinlich auf den 11. Dezember. Indien muss sich ganz hinten anstellen. Gut möglich, dass es in diesem Rennen, dem 20. der Saison, längst um gar nichts mehr geht. In der finanziellen Bilanz der Formel 1 wird das allerdings nicht auftauchen.

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