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Sport: Regionalliga: Union klettert

Vor Beginn schlug dem Gast noch Häme entgegen. Just als beide Mannschaften vor 10 000 Zuschauern ins Karl-Liebknecht-Stadion einliefen, entrollten Fans des SV Babelsberg 03 ein ziemlich langes Transparent.

Vor Beginn schlug dem Gast noch Häme entgegen. Just als beide Mannschaften vor 10 000 Zuschauern ins Karl-Liebknecht-Stadion einliefen, entrollten Fans des SV Babelsberg 03 ein ziemlich langes Transparent. Darauf stand zu lesen: "Wir grüßen den Zweitligaaufsteiger der Jahre 93, 94, 95, 96 ..." Hinter den drei Punkten beendete den Text ein "Blaah", wohl um die Boshaftigkeit der Botschaft zu unterstreichen. Derlei Liebesgrüße von Potsdam-Babelsberg nach Köpenick könnten sich jedoch bald erübrigen. Nach dem 1:0 (1:0)-Sieg in Babelsberg schickt sich der 1. FC Union an, sein mit wenig Leidenschaft gepflegtes Image von den "Unaufsteigbaren" zu revidieren. Zumindest Unions Verteidiger Tom Persich wollte sich nach dem Abpfiff den Träumereien von der Zweiten Liga nicht mehr verschließen. "Wer hier gewinnt, kann sich durchaus Chancen ausrechnen, am Ende aufzusteigen", sagte Persich.

Der Unterschied zwischen Babelsberger und Köpenicker Regionalliga-Kickern reduzierte sich im Endeffekt auf eine Person: Daniel Teixeira. Der Brasilianer schoss das einzige Tor. Ganz sicher verwandelte er einen Foulelfmeter (36.), den er auch noch selbst herausgeholt hatte. Sein Babelsberger Widersacher Markus Petsch hatte sich im Strafraum wie ein Klammeraffe an Teixeira gehängt. Eine Szene, die auf den dicht gefüllten Rängen zu mancherlei Diskussionen Anlass gab. Als Tom Persich hinterher aufgefordert wurde, seine Sicht der entscheidenden Szene zu schildern, mutierte der kompromisslose Abwehrspieler zum wackeren Diplomaten. "Also", sagte Persich, "ich stand ja rund 80 Meter weit weg." Erst bei weiterem Nachbohren gab er zu: "Man kann den Elfer pfeifen, muss aber nicht."

Almedin Civa, der Mannschaftskapitän der Gastgeber, fand es am Ende "schade, dass so ein Spitzenspiel durch einen Strafstoß entschieden wird". Nun ja, Babelsberg 03 hatte es vor allem in der stark geführten zweiten Hälfte vor den Füßen, das Ergebnis zu drehen. "Wir haben uns da zu weit hinten reindrängen lassen und auch unsere Konter schlecht verwertet", meinte Steffen Menze, der um 12 Uhr mittags von Trainer Georgi Wassilew erfahren hatte, dass er diesmal als Libero auflaufen solle. Jens Tschiedel, normalerweise der letzte Mann, musste sich erst einmal auf die Bank setzen. Eine Maßnahme, von der sich der Union-Trainer mehr Offensivkraft versprach.

Doch den Ton gab - von den kurzen Phasen vor und nach der Pause mal abgesehen - Babelsberg 03 an. Die Gastgeber versiebten die Chance zur Führung, als Enrico Röver mit einem Kopfball am Lattenkreuz scheiterte (33.). Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab später der eingewechselte Igor Lazic, als er am glänzend reagierenden Sven Beuckert im Union-Tor scheiterte (76.).

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