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Riesenslalom: Hölzl feiert Platz vier

Kathrin Hölzl fährt immer weiter in die Riesenslalom-Weltspitze vor: Beim Ski-Weltcup im slowenischen Kranjska Gora war sie als Vierte so gut wie noch nie und sorgte für die beste deutsche Platzierung in dieser Disziplin seit zwei Jahren.

Kranjska Gora/Slowenien - "Das war einfach nur geil", sagte die Bischofswiesenerin nach dem Rennen am Samstag. Es wäre sogar noch mehr möglich gewesen, aber ein Fehler im Zielhang kostete der 22-Jährigen viel Zeit. "Da ist mir kurz das Herz in die Hose gerutscht. Bis dahin war es eine sensationelle Fahrt", sagte Hölzl, die mit Laufbestzeit vom zehnten Platz nach dem ersten Durchgang noch vorpreschte. In 2:10,53 Minuten lag sie 0,68 Sekunden hinter der Siegerin Nicole Hosp (Österreich), die sich vor Nicole Gius (Italien/+ 0,43) und der Finnin Tanja Poutiainen (+ 0,57) durchsetzte.

Freud und Leid lagen im deutschen Team eng beieinander: Maria Riesch verpasste als 32. den zweiten Lauf und konnte die Tränen der Enttäuschung nicht mehr zurückhalten. "Es tut mir in der Seele selber weh, wenn ich überlege, wie ich hier herunterfahre", sagte die 22-Jährige vom SC Partenkirchen. In der Comeback-Saison nach ihrem zweiten Kreuzbandriss ist die viermalige Weltcupsiegerin derzeit trotz des guten Saisonstarts mit dem Sensations-Abfahrtssieg Anfang Dezember in einem Formtief. Fanny Chmelar (Partenkirchen) scheiterte als 44. im ersten Lauf, Carolin Fernsebner (Ramsau) schied nach guter Zwischenzeit aus.

Österreichische Dominanz

In der Weltcup-Gesamtwertung führen weiter drei Österreicherinnen: Marlies Schild behauptete mit 697 Punkten die Spitzenposition vor Hosp (664) und Kathrin Zettel (562). In der Riesenslalom-Wertung verbesserte sich Hölzl auf Platz fünf. "Zur Zeit läuft es einfach", sagte sie einen knappen Monat vor den Weltmeisterschaften im schwedischen Are. Erst am Donnerstag hatte Hölzl als 15. in Zagreb ihre beste Slalom-Platzierung erreicht.

Ratlos war Riesch, nachdem sie zum vierten Mal nacheinander in einem Technik-Rennen den zweiten Lauf verpasst hatte. "Du wirst halt von Mal zu Mal mehr verunsichert, jeder schlechte Lauf reißt dich mehr rein. Ich brauche ein Erfolgserlebnis", sagte sie. Die schlechte Bodensicht auf dem schattigen Nordhang wollte die Partenkirchenerin nicht als "Entschuldigung, aber als eine Erklärung" gelten lassen. "Ich fahre noch nicht so locker und frei vom Kopf her, lasse die Ski nicht so gut gehen", meinte sie, betonte aber: "Es ist keine Angst, die im Unterbewusstsein mitfährt."

Cheftrainer Mathias Berthold hofft, dass sich der Rest der Mannschaft an Hölzls Top-Resultat aufrichtet. "Die Maria steht seit Wochen ein bisschen, es gestaltet sich schwieriger, als wir erwartet haben", sagte der Österreicher und kündigte kämpferisch an: "Aber wir werden uns den Arsch aufreißen, damit sie noch nach vorne kommt." (Von Marc Zeilhofer, dpa)

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