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Sport: Röbers Team wandelt nach zwei Siegen auf den Spuren der Bayern

Jürgen Röber wollte seinem Kollegen Hermann Gerland noch einen schönen Satz mit auf die Rückreise nach Bielefeld geben. "Ich bin froh, hier mal gegen dich gewonnen zu haben, Hermann.

Jürgen Röber wollte seinem Kollegen Hermann Gerland noch einen schönen Satz mit auf die Rückreise nach Bielefeld geben. "Ich bin froh, hier mal gegen dich gewonnen zu haben, Hermann." Zuletzt war Gerland als Sieger aus dem Olympiastadion gegangen. Damals, im Spätherbst 1998, noch als Trainer von Tennis Borussia. Der Zweitligist hatte Hertha BSC im Achtelfinale des nationalen Pokalwettbewerbs (4:2) bezwungen. Später zog es dann Gerland ins Ostwestfälische. Vergangenen Dienstag nun hieß es 2:0 für Hertha BSC. Die Berliner haben nach den beiden Rückrundenspielen sechs Punkte geholt und Anschluss an die Uefa-Cup-Plätze hergestellt.

Mit zwei schlechten Spielen ist Hertha BSC so gut, wie die Bayern mal waren. Seinerzeit machte das Wort "Minimalisten" die Runde, was die diplomatischste Umschreibung des müden Kicks des Rekordmeister war. Egal, denn die Bayern wurden so Rekordmeister oder zogen in das eine oder andere internationale Cupfinale. Ausgerechnet dann, als die Bayern, wie in Barcelona gegen Manchester, wirklich guten Fußball boten, verloren sie.

Herthas Trainer Röber ist glücklich, dass unter dem Strich sechs Punkte stehen. "Wir haben Probleme", sagte Röber. Nachdem die Berliner schon in Rostock sehr viel Glück hatten, nahm gegen den Tabellenletzten aus Bielefeld das Unansehnliche von Minute zu Minute Gestalt an. Die Spieler der beiden Außenbahnen, Roy und Rehmer, wären zu weit vorn gestanden. Und auch Michalke hätte in der Bielefelder Hälfte eigentlich wenig verloren. "Das macht ein Spieler doch nur, wenn er unsicher ist", sagte Röber.

Der Trainer hatte schon in Rostock ergebnislos eingefordert, dass seine Elf mal mehr Ruhe ins eigene Spiel bringe. "Wenn ich merke, dass ich Schwierigkeiten bei gegnerischen Kontern kriege, dann muss ich als Spieler doch reagieren." Der Trainer selbst hatte vergeblich versucht, diesseits der Kreidelinie Einfluss zu nehmen. "Ich bin wirklich laut an der Linie, aber in solchen Phasen kommst du einfach nicht ran."

Hertha BSC gewann jetzt zweimal, quasi ohne Fußball zu spielen. Erschreckt darüber zeigte sich Röber nicht. "Warum, kein Mensch fragt danach." Wenn das Ergebnis stimmt. "In der Hinrunde war es umgekehrt. Da haben wir oft gut gespielt, aber die Punkte abgegeben." Dennoch will sich der Trainer nicht lange mit der Ursachenforschung aufhalten. "Heute muss ich der Mannschaft wieder von Werder Bremen erzählen."

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