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Gib mir fünf, ich geb’ euch zwei. Rolfes (rechts) erzielte nach seiner Einwechsung zwei Tore und bereitete eins vor. Foto: dpa

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Sport: Rolfes kam, sah und siegte Leverkusen gewinnt nach 0:2 noch 3:2 in Wolfsburg

Wolfsburg - Das diebische Grinsen im Gesicht von Simon Rolfes sagte alles. „Ich wusste, dass hinten raus noch etwas geht“, sagte jener Mann, der Bayer Leverkusen auf den 4.

Von Christian Otto

Wolfsburg - Das diebische Grinsen im Gesicht von Simon Rolfes sagte alles. „Ich wusste, dass hinten raus noch etwas geht“, sagte jener Mann, der Bayer Leverkusen auf den 4. Tabellenplatz geschossen hat. Hinten raus - damit meinen Fußballprofis die Schlussphase eines Spiels. Mit 0:2 hatte seine Mannschaft im gestrigen Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg schon zurückgelegen und wie der sichere Verlierer ausgesehen. Aber mit der Einwechslung des sieben Monate lang verletzten Rolfes kam eine nicht mehr für mögliche gehaltene Wende. Rolfes profitierte beim 1:2 von einem Fehler des Wolfsburger Torhüters Marwin Hitz. Das 2:2 von Arturo Vidal per Elfmeter ermöglichte ein Handspiel von Makoto Hasebe im Zweikampf mit – natürlich – Rolfes. Und dass Rolfes nach einem Eckball per Kopf auch das 2:3 erzielte, ließ die Mehrheit der 30 000 Zuschauer ungläubig staunen.

Der frustrierte und ratlose VfL-Trainer Steve McClaren sprach von einem völlig verrückten Spiel. Seine Wolfsburger Mannschaft hatte bis zur Einwechselung von Rolfes und dem Patzer von Hitz ein richtig gutes Spiel gezeigt. Weil Leverkusens Torhüter René Adler über den Ball trat und Grafite den Ball in der Folge auf Spielmacher Diego zurücklegen konnte, stand es früh 1:0. Der Führung ließ Grafite nach über einer Stunde Spielzeit und einer starken Vorlage von Edin Dzeko das 2:0 folgen. „Wir hätten viel höher führen müssen. Und uns fehlt die Fähigkeit, sich bis zum Ende zu konzentrieren“, sagte Wolfsburgs Manager Dieter Hoeneß, der angesichts der Heimniederlage außer sich vor Wut war.

Wie es dazu kam, dass die Leverkusener nach ihrem über weite Strecken blassen Auftritt noch einen Erfolg feiern durften, konnte kaum einer erklären. Selbst Bayer-Sportdirektor Rudi Völler zuckte nur gut gelaunt mit den Schultern. Seine Deutung einer wechselhaften Partie endete jedoch mit viel Lob für den Hauptdarsteller. „Wir gönnen ihm das alle. Er hat hart dafür gearbeitet“, sagte Völler und meinte Rolfes, der sich nach seiner schweren Knieverletzung Stück für Stück zurück in die Mannschaft gearbeitet hatte – und schließlich auch ins Rampenlicht. Der frühere Nationalspieler war mutig und entschlossen ins Spiel gekommen. Und er hatte bei allen drei Situationen, mit denen die Leverkusener zu ihrem Sieg kamen, einen kühlen Kopf bewahrt. Christian Otto

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