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Sport: Rumänien: Guter Fußball - schlechte Manieren

Mit Experten ist das so eine Sache. Sie beziehen ihren Ruf daher, dass sie meist Recht haben, aber eben nicht immer, denn dann wären sie ja Propheten.

Mit Experten ist das so eine Sache. Sie beziehen ihren Ruf daher, dass sie meist Recht haben, aber eben nicht immer, denn dann wären sie ja Propheten. Die Zahl der Experten, die Rumänien in der deutschen Vorrundengruppe als mit Abstand schlechteste Mannschaft eingestuft hatten, ist Legion. Heute wissen sie es besser. Rumänien zog ins Viertelfinale ein und zählte zu den Überraschungen dieses Turniers (wie übrigens auch die Deutschen, aber das ist eine andere Geschichte).

Nun schützt aber guter Fußball nicht vor schlechtem Benehmen, und damit fielen die Rumänen in den vergangenen Tagen genauso auf wie mit ihren Fertigkeiten auf dem Fußballplatz. Das ging schon bei den Einreisekontrollen los, als die rumänische Delegation fünf Minuten lang aufgehalten wurde, für den Geschmack ihres Trainers Emerich Jenei exakt fünf Minuten zu lang. Den Deutschen riet dieser Herr Jenei, sie sollten doch nicht so laut tönen, schließlich hätten sie schon zwei Weltkriege verloren. Kurz darauf entlarvte er auch noch eine internationale Schiedsrichter-Verschwörung, deren einziges Ziel es war, der rumänischen Mannschaft den Weg zum Titel zu verwehren. Kein Wunder, dass Mannschaftskapitän Hagi im Viertelfinale die Gelb-Rote Karte sah, obwohl er doch nur den Italiener Conte ins Krankenhaus getreten hatte und später derart dreist einen Elfmeter provozieren wollte, dass alle Schwalben im Stadion von Brüssel neidisch herüberschielten.

Nein, abseits des Fußballplatzes haben sich die Rumänen keine Freunde gemacht in Belgien und Holland. Bei der Ausreise dürfte sie niemand auch nur fünf Minuten aufgehalten haben.

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