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Sport: Sampras ist wieder da

Der Amerikaner steht im Halbfinale der US Open, Becker macht Witze über den Daviscup

New York (dpa). Die Altmeister Boris Becker und John McEnroe waren begeistert, das Publikum spendete stehend Applaus und Andy Roddick schlich gedemütigt vom Centre Court: Pete Sampras ist zurück. Der Amerikaner erteilte seinem Landsmann Roddick eine Lektion und steht zum neunten Mal im Halbfinale der US Open. Hier trifft er am Samstag auf den Niederländer Sjeng Schalken und ist nur zwei Siege entfernt von seinem fünften Erfolg seit 1990 in Flushing Meadows. Das zweite Halbfinale bestreiten Sampras Landsmann Andre Agassi und der Australier Lleyton Hewitt.

„Sie können es mir glauben, ich bin wirklich 31 Jahre alt“, sagte Sampras, der beim 6:3, 6:2, 6:4 gegen die Nachwuchshoffnung Roddick frischer, energiegeladener und motivierter wirkte als sein elf Jahre jüngerer Herausforderer. Keine Spur vom Kraft raubenden Achtelfinale gegen Thomas Haas, keine Spur vom Fünf-Satz-Zittersieg über den Briten Greg Rusedski, keine Spur von der 26 Monate anhaltenden Erfolglosigkeit seit seinem letzten von 13 Siegen bei Grand-Slam-Turnieren vor zwei Jahren in Wimbledon. Pete Sampras ist wieder da und hat alle Kritiker Lügen gestraft.

„Ich fühle, dass ich es schaffen kann“, betonte Sampras nach dem Match. Mit großer Überzeugung hatte er immer wieder davon gesprochen, dass er fähig ist, die US Open ein weiteres Mal zu gewinnen. Jetzt glauben sogar die Skeptiker daran. „Warum nicht? Er wird mit jedem Spiel besser“, sagte Boris Becker nach der imponierenden Vorstellung seines früheren Rivalen. „Er geht mit Roddick um wie ein Lehrer mit seinem Schüler“, staunte McEnroe. Zwar konnte sich Sampras mit seinem ersten Aufschlag nicht wie gewohnt in Szene setzen, dafür spielte er Serve und Volley wie in besten Tagen. „Ihr habt gesagt, dass er erledigt ist, nicht ich“, fauchte Roddick in der Pressekonferenz.

„Roddick ist überfordert mit der Herausforderung, gegen sein Kindheitsidol zu spielen“, urteilte Becker. Er wird am Samstag in New York vor dem Damen-Finale ein Showmatch gegen John McEnroe bestreiten. Doch nicht darauf wurde er bei jeder sich bietenden Gelegenheit angesprochen. Thema Nummer eins war sein von Michael Stich angeregter Einsatz im Daviscupspiel gegen Venezuela. Bei einem Interview im amerikanischen Fernsehen versuchte Becker, die Debatte ins Lächerliche zu ziehen. „Ich habe mit Michael Stich gesprochen. Wir haben starke Einzelspieler in Deutschland, aber kein gutes Doppel. Unsere Einzelspieler mögen die Idee aber nicht. Fragen Sie mich nicht, warum“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger leicht amüsiert.

John McEnroe stieg schon auf die ganze Sache ein. Der in Wiesbaden geborene Amerikaner will sich bei Stich für ein gemeinsames Doppel mit Becker bewerben.

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