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Er bricht den Bann. Jefferson Farfan erzielt nach 72 Minuten das erlösende 1:0 für den FC Schalke 04. Foto: Fishing4

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Sport: Schalke schunkelt wieder

Das 2:0 über Benfica Lissabon ist der erste Heimsieg für Magaths Krisen-Team

Wie lange und wie heftig hatten die Fußballprofis des FC Schalke 04 die Geduld und die Nerven ihrer Anhänger strapaziert. Jetzt können Spieler und Fans durchatmen. Im vierten Versuch gelang den Gelsenkirchnern der erste Saisonsieg in der heimischen Arena. Dank der Tore von Jefferson Farfan in der 73. Minute und Klaas-Jan Huntelaar fünf Minuten vor Schluss bezwang Schalke Portugals Meister Benfica Lissabon 2:0 und holte sich im zweiten Champions-League-Gruppenspiel die ersten drei Punkte. „Der S04 ist wieder da“, sangen die Fans, die trotz einer mäßigen spielerischen Leistung ihres Teams zufrieden nach Hause gingen.

Felix Magath sah sich abermals gezwungen, seine Abwehr umzubauen, also das bislang störanfälligste Ressort seiner Elf. Da Benedikt Höwedes, sonst eine der wenigen festen Größen dieses häufig losen Verbundes, eine Sperre absitzen musste, war ein Platz im Zentrum zu besetzen. Der Trainer des FC Schalke nominierte ein wenig überraschend Kyriakos Papadopoulos als Nebenmann Christoph Metzelders. Der junge Grieche hatte in dieser Saison erst 49 Minuten absolviert, erhielt aber den Vorzug vor Nicolas Plestan. Auf der rechten Abwehrseite, einem Ort des Kommens und Gehens, durfte sich diesmal von Beginn an der japanische Nationalspieler Atsuto Uchida versuchen, allerdings nur knapp eine Stunde lang, dann kam es an diesem weiterhin neuralgischen Punkt zum schon fast obligatorischen Wechsel. Als das Schalker Verteidigungsbündnis sich in den ersten Minuten noch sortierte, wurde es schon brenzlig. Benficas Kapitän Luisao verlängerte einen Eckstoß in Richtung des kurzen Ecks, brachte den Ball aber nicht an Torhüter Manuel Neuer vorbei.

Danach gab es bis zum Ende des ersten Durchgangs für beide Mannschaften nur je eine vielversprechende Chance. Erst verfehlte Javier Saviola aus etwa fünf Metern das Tor des FC Schalke. Kurz vor der Pause traf auf der Gegenseite Raul nach einem feinen Pass des neuen Spielgestalters Jose Manuel Jurado den Pfosten, und Ivan Rakitic scheiterte im Nachschuss. Derart strukturierte Angriffe, die auch noch zum Abschluss führten, blieben vorerst die Ausnahme. Die Partie wirkte zeitweise wie ein belangloses Sammelsurium von Standardsituationen, garniert mit zwei Abseitstoren für die Heimelf.

Das Standardformat eines Champions-League-Spiels wurde nicht erreicht. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass es ihnen schwerfällt, in der Frühphase der Saison ihren Ansprüchen gerecht zu werden, wobei die Portugiesen bei zuletzt drei Siegen in der heimischen Liga allerdings allmählich in Schwung gekommen sind.

Auch nach dem Seitenwechsel gelang beiden Mannschaften wenig Konstruktives oder gar Kreatives. Jefferson Farfan und der eingewechselte Jermaine Jones, der Rakitic ablöste, deuteten mit Distanzschüssen ein wenig Offensivdrang an, erzeugten aber keine ernsthafte Gefahr. Auch wenn es ihnen an spielerischer Klasse mangelte, so wollten die Schalker, die das erste Gruppenspiel in Lyon verloren hatten, sich nicht mit einem Punkt zufriedengeben.

Der gute Wille wurde belohnt. Als Linksverteidiger Lukas Schmitz plötzlich eine gute Flanke in den Strafraum brachte, war der Peruaner Farfan zur Stelle, behielt die Nerven und drosch den Ball per Flachschuss ins lange Eck des gegnerischen Tores. Kurz vor Schluss veredelte Huntelaar eine der wenigen gefälligen Kombinationen der Schalker mit dem zweiten Treffer und machte die Arena zum ersten Mal nach Monaten wieder zu einem Ort der Freude.

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