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Sport: Schlauer rodeln

Georg Hackl beherrscht bei den deutschen Meisterschaften wieder mal die Konkurrenz – und lernt trotzdem noch dazu

Winterberg (dpa). Der dreimalige Olympiasieger Georg Hackl hat bei den deutschen RodelMeisterschaften in Winterberg seinen Widersachern erneut die Grenzen aufgezeigt. „Ich habe mir wieder etwas am Schlitten erarbeitet“, sagte der 36-jährige Berchtesgadener am Wochenende nach dem Gewinn seines 14. Einzel-Meistertitels. Hackl schaut nun nach vorn. Sein selbst gebautes Gefährt für die Weltmeisterschaften im Februar auf der lenkintensiven Bahn in Sigulda hat Hackl bereits fertig: „Der WM-Schlitten steht zu Hause.“

16 Jahre nach seinem ersten deutschen Einzeltitel an gleicher Stätte gewann Hackl dem Rodeln neue Werte ab. „Während der Fahrt abschalten zu können und sich am Moment zu erfreuen: Da ist Achterbahnfahren nur ein Abklatsch dagegen“, beschrieb Hackl sein neues Fahrgefühl. Nach seinem Sieg entspannte er bei einer Tasse Kaffee und scherzte mit den Zuschauern – allerdings erst, nachdem er seinen Rennuntersatz verhüllt hatte. „Mein Schlitten kommt in den Sack, und an den Sack kommt ein Schloss, dann bin ich beruhigt.“

Nach Laufbestzeit im ersten Durchgang wechselte der bislang beste Rodler der Welt das Gerät, denn: „Wenn du immer mit der gleichen Soße runterfährst, wirst du auch nicht schlauer.“ Davon profitierte der 20-jährige David Möller. Der Junioren-Welttmeister und vermeintliche Hackl-Nachfolger raste im zweiten Durchgang als Schnellster durch die Eisrinne und freute sich über seinen Teilerfolg: „Georg ist die Ikone schlechthin. Ihn zu schlagen, ist fast noch mehr wert als der zweite Platz.“

Bei den Frauen konnte Olympiasiegerin Sylke Otto ihre Trophäensammlung komplettieren. „Unglaublich, aber wahr – ich habe es geschafft“, sagte die 33-Jährige aus Oberwiesental hocherfreut über den Gewinn des deutschen Titels. Der Erfolg war allerdings knapp: Die zweimalige Welt- und Europameisterin siegte in 1:29,997 Minuten vor ihrer Rivalin Silke Kraushaar aus Oberhof, der Vorsprung betrug gerade mal drei Tausendstel Sekunden. Barbara Niedernhuber aus Königssee wurde Dritte. Im Doppel schließlich gewannen die Olympiasieger Patric Leitner und Alexander Resch souverän den Titel.

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