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Sport: Schlecht fürs Geschäft

Haas scheitert beim Tennisturnier in Hamburg

Das TennisMasters am Hamburger Rothenbaum ist noch nicht einmal zur Hälfte vorbei, da sind viele Hoffnungen der Veranstalter bereits gescheitert. Mit Thomas Haas scheiterte gestern der deutsche Spieler, von dessen Siegen sich das kriselnde Traditionsturnier den größten Schub versprochen hatte. Trotz der frenetischen Unterstützung von rund 11 000 Zuschauern musste sich Haas in seinem Zweitrunden-Match dem ehemaligen Weltranglisten-Ersten Lleyton Hewitt mit 4:6, 5:7 geschlagen geben. „Es ist immer super, hier zu spielen, darum ist die Niederlage schon sehr frustrierend“, sagte Haas.

Da Rainer Schüttler und Nicolas Kiefer schon in der ersten Runde ausgeschieden sind, ist das Turnier für das komplette deutsche Daviscup-Team frühzeitig beendet. „Wir wissen, dass alle drei nach wie vor Weltklasse spielen können“, sagte der Präsident des Deutschen Tennis-Bundes (DTB), Georg von Waldenfels. Gezeigt haben sie das nicht. Es passte ins Bild, dass sich gestern auch noch Schüttlers Bezwinger Lars Burgsmüller (5:7, 5:7 gegen Michail Juschni) verabschiedete. Einzig positiv ist das Auftreten des 20 Jahre alte Florian Mayer. Der setzte sich gestern gegen den Spanier Albert Portas mit 6:3, 6:4 durch und steht als einziger Deutscher im Achtelfinale

Dabei dürstet es den DTB als Eigentümer und Ausrichter des Turniers in diesem Jahr geradezu nach Triumphen heimischer Helden. Nachdem Bürgermeister Ole von Beust (CDU) Umzugspläne in den Hamburger Volkspark öffentlich gemacht hatte, ist das Sandplatz-Turnier mehr denn je begleitet von einer Diskussion um seine Zukunft.

Für eine Zukunft braucht das Turnier Protagonisten, die Aufmerksamkeit erregen und Sponsoren locken. So hatte Boris Becker, der sich seit dem vorigen Jahr als Chairman am Rothenbaum engagiert, dem Auftritt von Haas eine besondere Bedeutung beigemessen. „Tommy ist ein absoluter Publikumsliebling“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger. „Er ist ein sehr positiver Typ und er spielt ein Tennis, das man sich gerne ansieht.“

Ansehnlichen Sport bot der 26-Jährige auch, gereicht hat es trotz einer 5:1-Führung im zweiten Satz nicht. „Es fehlt mir noch an Geduld und Selbstvertrauen“, sagte Haas über das 19. Match seit seinem Comeback. „Das ist natürlich ein Jammer“, sagte von Waldenfels. Er ahnt, dass es nun umso schwieriger wird, die zu Wochenbeginn ohnehin schon dürftige Einschaltquote bei den TV-Übertragungen zu verbessern. „Ich will es aber auch nicht dramatisieren“, sagte der DTB-Chef, „es sind noch genug Klassespieler vertreten.“ Aus anderen Nationen.

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