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Sport: Schon auf Touren

Jan Ullrich ist mit seiner Form zufrieden

Ein starker Auftritt beim Zeitfahren, zwei bestandene Tests am Berg und ein Rückstand zur Spitze, der im Rahmen liegt. Jan Ullrich ist zufrieden. Vier Wochen vor dem Start der Tour de France zeigt der deutsche Radprofi ansteigende Form. Auf Platz sieben lag er, gestern nach der letzten Etappe der Deutschland-Tour von Chemnitz nach Leipzig, 59 Sekunden hinter Gesamtsieger Patrik Sinkewitz. „Etwas mehr als eine halbe Minute Rückstand auf den Sieger bei der Bergankunft, das ist schon in Ordnung“, sagt Ullrich. „Ich bin auch ans Limit gegangen. Aber nach oben hatte ich nichts mehr zuzusetzen. Ich hatte mir auch nicht vorgestellt, dass ich bereits mit den Ersten mitfahren kann.“

Nach dem Zeitfahren war Ullrich Zweiter, nach der schweren Etappe in den Alpen Dritter, nach dem Anstieg am Fichtelberg verpasste er dann aber den Sprung auf einen der vorderen drei Plätze. Das allerdings störe ihn nicht, sagt er. „Platz sieben ist mehr, als ich vor der Deutschland-Tour nach der langen Rennpause erwartet hatte. Hätte man mir vorher gesagt, ich würde unter die ersten zehn kommen, hätte ich das sofort unterschrieben.“ Ein bisschen mehr, sagt er, wäre aber durchaus noch möglich gewesen. „Bei gutem Wetter hätte ich es mir durchaus zugetraut,bei der Etappe am Arlberg mit den Ersten oben anzukommen.“

Erster war nach der letzten Etappe Patrik Sinkewitz. Der 23-jährige Profi ist die bislang beste Rundfahrt seiner Karriere gefahren. Ullrich ist von der guten Vorstellung seines jungen Kollegen allerdings nicht überrascht. „Patrik ist gut drauf. Er hat das Gelbe Trikot verdient, er entwickelt sich von Jahr zu Jahr immer besser. Patrik Sinkewitz wird sicherlich auch eine gute Tour de France fahren.“ Allerdings kann das von dem jungen Profi niemand erwarten, anders sieht es da schon bei seinem 30-jährigen Kollegen Ullrich aus: Der gilt wieder einmal als der Herausforderer des fünfmaligen Tour-Siegers Lance Armstrong.

Einiges, weiß Ullrich, muss er allerdings vor der Rundfahrt in Frankreich noch machen. Die noch fehlende Antrittsschnelligkeit will sich Ullrich bei der am Freitag beginnenden Tour de Suisse holen. „Ich werde mir in der Schweiz die eine oder andere Etappe raussuchen, wo ich vorne dabei sein will“, sagt Ullrich an. Im vergangenen Jahr hatte er erstmals auf der letzten Bergetappe der Tour de Suisse seinen Formanstieg demonstriert. „Ich hoffe, dass es auf dem Weg, den ich mir vorgenommen habe, so läuft wie letztes Jahr“, sagt Ullrich. „Bei der Deutschland-Tour noch nicht ganz so gut, bei der Tour de Suisse besser und bei der Tour de France dann ganz gut. Ich habe ein sehr, sehr gutes Gefühl.“

Hartmut Scherzer[Leipzig]

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