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Sport: Schwaben im Spielstress

Der VfB Stuttgart tritt zweimal in drei Tagen an.

Stuttgart - 43 Stunden und 45 Minuten sind die alarmierenden Zahlen, die der VfB Stuttgart als positive Herausforderung begreifen muss. Dagegen jagte die Zahlenkombination 0:1 am Donnerstagabend keinem VfB-Anhänger mehr Angst ein. Diese beiden Ziffern waren am Ende sogar Glückszahlen für den Tabellensiebten der Bundesliga, weil das 0:1 im abschließenden Gruppenspiel der Europa League gegen den norwegischen Meister Molde FK nicht weiter weh tat. Da der FC Kopenhagen nur ein 1:1 gegen Gruppensieger Steaua Bukarest schaffte, stolperte der VfB vor 15 550 Zuschauern in die Zwischenrunde. Die Schwaben sorgten so für einen Rekord, denn noch nie haben alle sieben deutschen Europapokalteilnehmer international überwintert.

Was blieb, waren die Schreckensziffern 43:45, die Zeitspanne vom Abpfiff in der Europa League bis zum Beginn des heutigen Bundesligaspiels gegen den Tabellenvierten Schalke 04 (15.30 Uhr, Sky). Bei einem Sieg wäre Stuttgart mit Schalke punktgleich. Nur: Wie stark kann der Stuttgarter Bewegungsdrang noch sein nach der kurzen Erholungszeit? Die Schalker konnten sich nach dem 1:1 am Dienstag in der Champions League gegen Montpellier verhältnismäßig ruhig auf Stuttgart vorbereiten. VfB-Trainer Bruno Labbadia sprach daher von „Wettbewerbsverzerrung“.

Gleichwohl kennt auch der VfB Stuttgart den Fernsehvertrag zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Fernsehsender Sky: Er erlaubt nur fünf Spieltage pro Saison mit je drei Sonntagsspielen – und die sind schon aufgebraucht. Vermutlich wird die DFL bei der Uefa beantragen, zumindest ein Europa-League-Spiel mit deutscher Beteiligung auf den frühen Dienstagabend vor die Champions League zu legen

In Stuttgart versuchen sie, dem Wettbewerbsnachteil gegenüber den Schalkern mit einer Mischung aus körperlicher und mentaler Regeneration beizukommen. Die Spieler konnten am Freitag ausschlafen und trafen sich erst um 18 Uhr zu einer laut Labbadia „ganz leichten Trainingseinheit“. Martin Harnik, einer der am Donnerstag besonders viele Torchancen ausließ, fühlte sich gleich nach dem Spiel für die nächste Begegnung gerüstet: „Wir haben in der Kabine gut gegessen und unsere Stärkungsgetränke zu uns genommen. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.“ Sein Kollege Christian Gentner sah die kurze Regenerationszeit positiv: „Vielleicht sind wir dann sofort auf Spannung.“ Konditionstrainer Christos Papadopoulos glaubt, dass die Mannschaft mit der Extrembelastung dieser Woche fertig werden kann: „Bisher sind wir ganz gut durchgekommen.“ Trainer und Betreuer sorgen vor, auf dass die Zahlenreihe 43:45 furchtlos zur Kenntnis genommen wird. Mit welchem Ergebnis, wird sich zeigen. Roland Zorn

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