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Sport: Schwacher Trost für Union

Keine halbe Stunde war vorbei, da hing sein Trikot schon aus der Hose, reif für einen intensiven Waschgang. Stürmer Petar Divic kämpfte.

Von Karsten Doneck, dpa

Keine halbe Stunde war vorbei, da hing sein Trikot schon aus der Hose, reif für einen intensiven Waschgang. Stürmer Petar Divic kämpfte. Er verriet technisches Geschick im Umgang mit dem Ball, scheute keinen Zweikampf, war aber nie auf Selbstdarstellung aus, sondern suchte immer auch den besser postierten Nebenmann. Und ein vermeintlich ganz wichtiges Tor schoss er auch, den 1:1-Ausgleich fünf Minuten vor Schluss. Es half nur nichts. Der 1. FC Union, der sich Divic vom OFK Belgrad als Verstärkung für den Sturm geholt hatte, schied überraschend gegen Rot-Weiß Oberhausen, den Vorletzten der Zweiten Fußball-Bundesliga, aus dem DFB-Pokal aus. Vor 5222 Zuschauern in der Alten Försterei endete für die Köpenicker durch eine 1:2 (0:1)-Niederlage der Traum von einem erneuten Pokaldurchmarsch diesmal schon im Achtelfinale. Zur Erinnerung: Am 26. Mai dieses Jahres war Union erst im Endspiel von Schalke 04 (0:2) gestoppt worden.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Der schwache Trost nach dem Ausscheiden: Petar Divic scheint ein gelungener Einkauf zu sein. Doch ein Divic allein kann eben, noch dazu bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz für seinen neuen Verein, nicht gleich alle sonstigen Unebenheiten ausbügeln. Schon gar nicht konnte Divic verhindern, dass sich Unions Verteidiger Daniel Ernemann kurz vor der Pause als Handballspieler versuchte und im eigenen Strafraum bei einer Flanke von Oberhausens Judt Ballkontakt mit den Fingern suchte. Folge: Elfmeter für Oberhausen. Weitere Folge: die Rote Karte für Ernemann. "Das war keine Absicht von mir", meinte der lange Abwehrspieler, "aber das sah bestimmt blöd aus." Jörg Lipinski verwandelte den Strafstoß sicher zur 1:0-Führung.

Und als Union zu Zehnt daran arbeitete, den Rückstand wettzumachen, merkte auch das Publikum, dass es als elfter Mann gebraucht wurde. Lautstark und fordernd hallte das "Eisern Union" durch die Wuhlheide.Die Gastgeber kämpften, wurden belohnt durch Divics Treffer, ein Flachschuss aus knapp 16 Metern, unhaltbar. Doch Union verfuhr danach nach der Devise Alles oder Nichts. Heraus kam: Nichts Gutes. In der 89. Minute schoss Fabrizio Hayer das Siegtor für die Oberhausener.

Der Platzverweis, der Elfmeter, das späte Gegentor - an diesem für Union so unerfreulichen Abend brach noch anderes Ungemach über die Köpenicker herein: Torwart Sven Beuckert schied nach einem rustikalen Zweikampf mit RWO-Stürmer Angelo Vier mit einer Gehirnerschütterung aus, Robert Wulnikowski ging für ihn zwischen die Pfosten (68.). Wulnikowski traf am Gegentor kurz vor Schluss kaum Schuld. Union hätte dem Spiel durchaus rechtzeitig einen anderen Dreh gegen können, versäumte es aber, in der ersten halben Stunde in Führung zu gehen. Später suchte Union fast nur noch mit brachialen Mitteln den Weg ins gegnerische Tor - bis auf einmal vergebens.

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