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Sport: Schwarzes Gold

Hartmut Moheit über den Wert der Reifen in der Formel 1 Wir alle wissen doch ganz genau, warum die Reifen eines Rennautos in der Formel 1 entscheidend sind. Michael Schumacher hat es uns ja selbst verraten, in der vergangenen Saison, lange bevor er als Weltmeister feststand.

Hartmut Moheit über den Wert der Reifen in der Formel 1

Wir alle wissen doch ganz genau, warum die Reifen eines Rennautos in der Formel 1 entscheidend sind. Michael Schumacher hat es uns ja selbst verraten, in der vergangenen Saison, lange bevor er als Weltmeister feststand. Seine BridgestoneReifen am Ferrari, hat er uns erzählt, sollen ihm die entscheidenden Vorteile verschafft haben. Und so bekam der Begriff des schwarzen Goldes, mit dem eben jene Erfolgsreifen gemeint sind, wieder einen ganz besonderen Wert. Und es stimmte ja: Schumacher durfte bei seinem italienischen Arbeitgeber antreten und einen neuen Vertrag bis 2006 unterzeichnen. Mit 70 Millionen Dollar dotiert. Und in diesem Jahr?

Keiner seiner Gegner konnte zwar davon ausgehen, dass ihm Ähnliches widerfahren würde, aber dass der richtige Reifen zur richtigen Zeit auch ihnen Ruhm und noch mehr an Wohlstand bringen könnte, geisterte seitdem in allen Köpfen herum. Bridgestone war der Maßstab für jene, die sich an Michelin gebunden hatten. Siege und Niederlagen wurden seitdem fast ausschließlich mit den Vor- und Nachteilen der beiden Fabrikate erklärt. Wer die beste Kombination aus Kautschuk mit Ruß, Ölen, Schwefel, Gasen, Harzen und Kunststoffdrähten gefunden hatte, war anscheinend dem Kontrahenten allein dadurch überlegen. Und natürlich benutzte auch Ferrari die Reifen für tiefgründige Analysen. Nur diesmal umgekehrt.

Das schwarze Gold sieht nämlich wieder aus wie schwarzer Kautschuk und glänzt nicht mehr. Diesmal sind die Reifen schuld – an allem. Und weil es ja die Reifen sind, von den Japanern produziert, kann es nicht an der italienischen Traditionsmarke liegen, dass der WM-Titel in Gefahr ist. Oder doch?

In Hockenheim hat Michael Schumacher angedeutet, dass er das neue Geheimnis selbst noch nicht lüften kann. Es seien nicht nur die Reifen, an denen es bei Ferrari hapert, hat er gesagt. Es ist nicht das schwarze Gold, an dem der Weltmeister in diesem Jahr scheitern könnte. Aber woran dann? Montoya weiß es ganz bestimmt …

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