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Ein Ö wie das andere: die Geschwister Öberg aus Schweden.

© Joel Marklund/Imago

Schwedens Topbiathletinnen: Doppelt schießt besser

Erstmals könnten mit den Öbergs zwei Schwestern im Biathlon-Weltcup am Ende ganz vorn landen. Weitere Punkte wollen sie in Oberhof holen.

Im Biathlon-Weltcup könnte es in dieser Saison zu einem doppelten Novum kommen. Weder bei den Männern noch bei den Frauen hat am Ende einer Saison bisher ein Geschwisterpaar in der Gesamtwertung gemeinsam auf dem Treppchen gestanden. Nun könnte beides eintreten.

Während bei den Männern abermals der Norweger Johannes Thingnes Bö die Gesamtwertung anführt und sein älterer Bruder Tarjei – aktuell auf Platz vier – auf Fehler seines Teamkollegen Johannes Dale lauert, hoffen bei den Frauen zwei schwedische Schwestern auf eine gemeinsame Podestplatzierung: Hanna und Elvira Öberg. Dafür können sie beim zweiten Durchlauf in Oberhof den Grundstein legen.

Die beiden Schwestern sind das, was dem Deutschen Skiverband derzeit etwas fehlt. Sie sind junge Topbiathletinnen. Hanna holte mit 25 Jahren bereits den Welt- und Europameistertitel, gewann 2018 in Pyeongchang Olympia-Gold im Einzelrennen und liegt derzeit im Gesamt-Weltcup auf Platz drei.

Ihre engste Verfolgerin ist ihre erst 21-jährige Schwester Elvira, die in ihrer zweiten Weltcup-Saison bereits in der Weltspitze angekommen ist. „Hätte mich das vor zwei Monaten jemand gefragt, hätte ich das verneint. Schaut man sich aber die Punktewertung an, dann gehöre ich zu den Topathletinnen“, sagt Elvira Öberg dem Tagesspiegel. Entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung habe auch ihr deutscher Trainer Johannes Lukas.

Dass sich die Schwestern in dieser Saison auf Augenhöhe befinden und somit direkte Herausforderinnen sind, stört sie nicht, im Gegenteil: „Heutzutage können wir einander helfen, unsere Fähigkeiten zu verbessern“, sagte Hanna Öberg . Dennoch sei es ihr Ziel als ältere Schwester immer über Elvira zu stehen.

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Bisher verfolgt Hanna ihr Ziel erfolgreich, weil ihre Leistungen stabiler als die von Elvira sind. „An meiner Konstanz muss ich zwar noch arbeiten", sagt Elvira Öberg, „aber ich erinnere Hanna gerne daran, dass ich vier Jahre jünger bin und sie dennoch bereits das ein oder andere Mal geschlagen habe.“

Im 7,5-Kilometer-Sprintrennen am Donnerstag in Oberhof liefen und schossen die Öbergs beinahe synchron. Am Ende landete die ältere Schwester auf Platz sieben, sie erreichte das Ziel wenige Sekunden vor der Jüngeren (Platz elf).

Konkurrenz im Sprint stärker

Eine gemeinsame Podestplatzierung in der finalen Gesamtwertung ist damit nun ein Stück schwieriger geworden, denn die Weltcup-Führende Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland reihte sich im Sprint als Achte zwischen den beiden Schwedinnen ein und die zweitplatzierte Tiril Eckhoff (ebenfalls aus Norwegen) gewann am Donnerstag souverän vor der Italienerin Dorothea Wierer und der Österreicherin Lisa Theresa Hauser.

Franziska Preuß belegte nach einem Schießfehler den sechsten Platz und war damit beste Deutsche.

Für die Öbergs und ihre Konkurrentinnen geht es nun am Samstag mit der Staffel (14.45 Uhr) und am Sonntag mit dem Massenstart (15 Uhr, beides live bei Eurosport) weiter. Im Gesamtweltcup wollen Hanna und Elvira mehr als die momentanen Ränge drei und vier. „Ich will so viele Punkte sammeln wie möglich und auch bei der Weltmeisterschaft erfolgreich sein“, sagte Hanna – am liebsten zusammen mit ihrer Schwester.

Elias Fischer

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