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Schwimm-WM: Deutsche Wasserballerinnen vor dem Aus

Im zweiten WM-Vorrundenspiel gegen Spanien blieb das deutsche Damen-Team ohne jede Siegmöglichkeit. Nun kommt es zum "Endspiel" gegen China.

Melbourne - Selbst mit Inbrunst zelebrierte Rituale wie das Aufeinanderlegen der Hände am Beckenrand halfen nichts. Deutschlands Wasserballerinnen präsentierten sich beim 6:15 (3:4, 1:5, 1:5, 1:1) gegen Spanien chancenlos. Am Freitag hilft gegen die gleichfalls punktlosen Chinesinnen nur ein Sieg, um in Melbourne noch das Viertelfinale der Weltmeisterschaft erreichen zu können.

Honorar-Bundestrainer Bernd Seidensticker war frustriert: "Die Spanierinnen waren uns in allen Belangen überlegen. Sie sind uns in der Entwicklung Jahre voraus. Wir hatten nicht den Hauch einer Chance." Der EM-Vierte Spanien gestaltete das Aufeinandertreffen mit dem WM-Achten aus Deutschland so einseitig, dass die Frauen des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) anschließend wortlos verschwanden. "Dass die uns so von der Platte fegen können", rätselte Team- Managerin Heike Köhnen nach der unerwartet herben Pleite.

Schlechtes Überzahlspiel

Dass Center-Spielerin Nina Wengst (Krefeld) mit Fieber im Bett lag, war für Seidensticker nicht der Grund. Vielmehr zeigte sich der 46-Jährige unzufrieden mit der Ausbeute beim Überzahlspiel: "Wenn du elf Mal einen Mann mehr hast und nur ein Tor erzielst, ist das einfach schlecht." Zwei Tage nach dem 11:18 gegen den WM-Vierten Russland erzielten Monika Kruszona (Bochum/2), Mandy Zöllner (Hannover/2) sowie Lina Rohe und Katrin Dierolf (beide Bochum) die deutschen Treffer bei der 14. Niederlage im 22. Spiel gegen Spanien.

Doch Seidensticker blickte trotz der deftigen Niederlage nur nach vorn: "Die Chinesinnen müssen wir jetzt einfach schlagen, die müssen wir wegfegen", forderte er von seinen Frauen ein vorgezogenes Geschenk zum 47. Geburtstag, den der Bestattungsunternehmer aus dem niedersächsischen Hemmingen am Samstag in Australien feiert. Gegen China, das am Mittwoch 8:16 gegen Russland verlor, erlebt die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) eine Länderspiel-Premiere. (Von Dietmar Fuchs, dpa)

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