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Sport: Selbst getröstet

Skirennfahrerin Hilde Gerg hat ein großes Trostpflaster auf ihre "Olympia-Wunde" geheftet und zum zweiten Mal in ihrer Karriere den Super-G-Weltcup gewonnen. Derweil ist Stephan Eberharter mit dem Gewinn des Gesamtweltcups auf dem Gipfel seiner außergewöhnlichen Karriere angelangt.

Skirennfahrerin Hilde Gerg hat ein großes Trostpflaster auf ihre "Olympia-Wunde" geheftet und zum zweiten Mal in ihrer Karriere den Super-G-Weltcup gewonnen. Derweil ist Stephan Eberharter mit dem Gewinn des Gesamtweltcups auf dem Gipfel seiner außergewöhnlichen Karriere angelangt. Durch die Absage des Super-G am Sonntag in Lenzerheide und die schwere Verletzung ihrer einzig verbliebenen Konkurrentin Renate Götschl aus Österreich ist Hilde Gerg schon vor dem alpinen Saisonfinale nicht mehr vom Spitzenplatz in der Disziplin-Wertung zu verdrängen. "Das ist ein Supererfolg. Sportlich zählt er fast mehr als Olympia, weil es eine Bestätigung für das ganze Jahr ist", jubelte die 26-Jährige.

Kleiner Wermutstropfen: Gerg kam ohne Rennen zum Sieg. "Natürlich hätte ich lieber in einem sportlichen Duell gewonnen", sagte die 26-Jährige. Zeit zum Feiern blieb am Sonntag auch nicht. Unmittelbar nach der wetterbedingten Absage brachen die deutschen Ski-Damen im Schneegestöber von Lenzerheide in Richtung Altenmarkt auf, wo in der kommenden Woche das Weltcupfinale auf dem Programm steht.

Stephan Eberharter steht nach der Krönung seiner Laufbahn auf einer Stufe mit Österreichs alpinen Idolen Karl Schranz, Franz Klammer und Hermann Maier. Mit einem dritten Platz beim Super-G in Kvitfjell holte der von Medien bereits als "Stephinator" gefeierte Skifahrer zehn Tage nach seinem Olympiasieg im Riesenslalom die nötigen Punkte, um als dritter Österreicher nach Schranz und Maier die große Kristallkugel zu gewinnen. Schon vor den letzten vier Rennen ist Eberharter mit 1492 Punkten nicht mehr einzuholen.

"Der Gesamtweltcup ist wie der WM-Titel in der Formel 1. Der Beste eines ganzen Jahres steht oben. Es gibt nichts Größeres", freute sich Eberharter. Beim vorletzten Super-G der Saison gewann der Italiener Alessandro Fattori vor dem Schweizer Didier Defago und Eberharter. Der einzige deutsche Starter Max Rauffer konnte mit dem 41. Platz seinen nacholympischen Aufwärtstrend nicht bestätigten und verpasste die Qualifikation für das Weltcupfinale.

Bereits in der Abfahrt am Samstag hatte sich Hilde Gerg mit einem dritten Platz zurückgemeldet. "Ich glaube, ich habe Olympia schon überwunden", sagte die beste deutsche Skifahrerin des Winters. Lob bekam Gerg von Cheftrainer Wolfgang Maier. "Das ist die richtige Genugtuung. Sie hat sich diesen Erfolg verdient", sagte der Coach.

Nach Gergs enttäuschenden Plätzen vier (Abfahrt) und fünf (Super-G) bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City hatte Maier mit seiner Medaillenhoffnung gelitten. Den Sieg im Super-G-Weltcup hatte sich Hilde Gerg schon zu Saisonbeginn zum Ziel gesetzt. Mit zwei Siegen sowie einem vierten und einem fünften Platz war sie die dominierende Fahrerin in ihrer Lieblingsdisziplin.

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