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Sport: Shopping nach der Sause - Bayern will 40 Millionen Mark ausgeben

Die schönsten Feiern sind doch jene, die nicht geplant sind. Das gilt auch für die Jubelszenen, die sich am Sonnabend in München ab 17 Uhr 17 abspielten.

Die schönsten Feiern sind doch jene, die nicht geplant sind. Das gilt auch für die Jubelszenen, die sich am Sonnabend in München ab 17 Uhr 17 abspielten. Auch in der darauffolgenden Nacht verliefen die Meisterfeierlichkeiten in der in Innenstadt ohne größere Zwischefälle. Lediglich drei Anhänger des Lokalrivalen TSV 1860 München versuchten auf dem Münchner Marienplatz die Freude der 30 000 Anhänger auf dem Marienplatz zu stören. Die Polizei nahm sie in Gewahrsam.

Während die einen ausgiebig feierten, planen die anderen bereits für die kommende Saison. Die Verantwortlichen des FC Bayern München wollen mit Investitionen in Millionenhöhe dafür sorgen, dass der deutsche Meister nun auch Europas Meistertitel holt. "Wir müssen die Qualität der Mannschaft verbessern und uns auf dem Transfermarkt öffnen. Und irgendwann müssen wir unbedingt die Champions League gewinnen", sagte Uli Hoeneß. Der Manager will 40 Millionen Mark für neues Personal locker machen - zehn Millionen mehr als vor der gerade abgelaufenen Saison.

Der erste Zugang ist in München kein Unbekannter: Ciriaco Sforza. "Wir wollen ihn, er will zu uns. Von der sportlichen Klasse passt er zu uns", kündigte Hoeneß im Deutschen Sportfernsehen (DSF) an: "Am Montag oder Dienstag erwarte ich aus Kaiserslautern eine Antwort, ob man Sforza freigibt." Auch der zweite Neuzugang ist so gut wie perfekt. Der Franzose Willy Sagnol vom AS Monaco kommt an diesem Montag zu Vertragsgesprächen und zur medizinischen Untersuchung nach München. "Wir sind uns mit Monaco einig", sagte Hoeneß. Die Bayern sollen zwölf Millionen Mark Ablöse geboten haben.

Lothar Matthäus in New York, Mario Basler in Kaiserslautern, Markus Babbel nach Liverpool - wie Trainer Ottmar Hitzfeld weiß auch Hoeneß um den Personalbedarf: "Wir haben keinen gleichwertigen Ersatz für die Abgänge und keinen Ersatz, wenn Stefan Effenberg einmal ausfällt." Geschätzte 300 Millionen Mark, davon allein 70 Millionen in der Champions League, hat der FC Bayern in der abgelaufenden Spielzeit inklusive Sponsoren-Gelder eingenommen. Rund eine Million pro Spieler wird als Saisonprämie ausgeschüttet.

Trotz voller Kasse und der von Vize-Präsident Karl-Heinz Rummenigge angekündigten, "nach oben korrigierten Transferausgaben" wird der Klub seine generelle Linie nicht verlassen. "Wir werden keine 50 bis 60 Millionen für einen internationalen Star zahlen", sagte Karl-Heinz Rummenigge. "Es gibt in dem Geschäft Leute, die skrupellos sind. Ich will keine Millionenschulden haben", betonte Hoeneß.

Mit Sforza, der 1996 nach nur einer Saison im Unfrieden München verließ, ist der Effenberg-Vertreter wohl gefunden. "In den nächsten Tagen wissen wir Bescheid", sagte Sforza. Kaiserslauterns Aufsichtsrats-Vorsitzender Jürgen Friedrich bestätigte das Angebot aus München, schloss aber auch eine Verlängerung des 2001 auslaufenden Vertrags beim 1. FC Kaiserslautern "um zwei Jahre" nicht endgültig aus. "Wenn man einen Spieler von der Klasse haben kann, muss man ihn holen und vergessen, was einmal war", sagte sogar Stefan Effenberg über den geplanten Transfer. Die Trennung vor vier Jahren habe keine Spuren hinterlassen, merkte Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge an, "wir haben ein ganz normales Verhältnis zu Sforza."

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