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Wende vereitelt. Torhüter Daniel Haas hält den Elfmeter von Boubacar Sanogo und bewahrt Union vor dem Ausgleich. Foto: dapd

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Sport: Sieben aus neun

Der 1. FC Union beendet die englische Woche mit einem 3:1-Sieg gegen Energie Cottbus.

Berlin - Beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Union gab es gestern einen positiv besetzten Platzsturm. Nach dem 3:1 (1:0)-Sieg im Berlin-Brandenburg-Derby gegen Energie Cottbus schloss sich auf dem Platz ein Mann in Zivil der Jubeltraube an, der seit Sommer 2011 gar kein Unioner mehr ist. Mit weißem Hemd und blauen Jeans zelebrierte der frühere defensive Mittelfeldspieler Macchambes Younga-Mouhani wie in alten Zeiten den Siegestanz, während sich die eingehakte Mannschaft und der Trainerstab um den Kongolesen herum bewegten. „Christian Stuff hat mich darum gebeten, mitzumachen“, sagte Younga-Mouhani, der offenbar sichtlich Spaß gehabt hatte.

Sieben von neun möglichen Punkten hat Union in der englischen Woche geholt. Kein Wunder also, dass vor den Fans auf der Waldseite in der mit 16 750 Zuschauern zum vierten Mal in dieser Saison ausverkauften Alten Försterei ausgiebig gefeiert wurde. Trainer Uwe Neuhaus, der sich wohl schon den TV-Interviews widmen wollte, reihte sich nach „Uwe, Uwe“-Sprechchören wie schon nach dem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln in die La-Ola-Welle seiner Spieler ein.

Die meisten Emotionen flogen jedoch Daniel Haas zu. Der Schlussmann wurde in Köpenick erstmals namentlich von den Fans gefeiert. Wie schon in Aue zeigte er eine starke Leistung. Höhepunkt war ein gehaltener Strafstoß. Beim Stand von 2:1 für Union wehrte der Neuzugang aus Hoffenheim den Schuss von Boubacar Sanogo erfolgreich ab. „Torsten Mattuschka kam vorher noch vorbei und sagte, dass er das Gefühl hat, dass Sanogo in meine linke Ecke schießt“, sagte Haas. „Wenn der Kapitän so etwas sagt, höre ich auf ihn. Ich bin keiner, der versucht, vorher den Schützen nervös zu machen.“

Die Parade von Haas war umso wichtiger, weil Strafstoßverursacher Fabian Schönheim zuvor nach seinem Foul an Sanogo von Schiedsrichter Deniz Aytekin die Rote Karte gesehen hatte. „Es war ein hart umkämpftes Spiel. Nach der Pause haben wir den dummen 1:1-Ausgleich gefangen. Mit dem 2:1 durch Christopher Quiring sind wir super zurückgekommen“, sagte Union-Stürmer Simon Terodde, der nach 35 Minuten das 1:0 erzielt hatte. „Nachher können wir uns bei Daniel Haas bedanken.“ Haas selbst wollte sich nicht als Matchwinner bezeichnen lassen. „Die Mannschaft ist der Matchwinner. Wir haben alle unheimlich viel investiert und sind dafür belohnt worden“, sagte Haas.

Trainer Uwe Neuhaus hatte gegenüber dem enttäuschenden 1:1 in Aue zwei Änderungen vorgenommen. Für den verletzten Patrick Kohlmann rückte Roberto Puncec als Innenverteidiger in die Startelf. Auf der Kohlmann-Position links außen spielte bis zu seinem Platzverweis Fabian Schönheim. Im Angriff bekam Adam Nemec von Beginn an eine Chance. Dafür saß Silvio 88 Minuten auf der Bank.

Als Stürmer war aber nur Terodde für den 1. FC Union erfolgreich. Die Mittelfeldspieler Quiring und Björn Jopek brachten die Köpenicker mit ihren Treffern zum 2:1 in eine gute Ausgangsposition.

„Wir haben uns selbst geschlagen. In einigen Szenen waren wir nicht präsent genug und nach dem 1:1 zu gierig. Nach einem Konter haben wir das 1:2 bekommen. Die entscheidende Situation war dann das Verschießen des Elfmeters“, sagte der Cottbuser Manager Christian Beeck. Unions früherer Sportdirektor, der mit freundlichem Beifall empfangen wurde, dürfte sich auch über Daniel Adlung geärgert haben. Der Cottbuser, der nach 50 Minuten das 1:1 erzielt hatte, flog nach 76 Minuten wegen einer Beleidigung des Schiedsrichterassistenten vom Platz. In der über weite Strecken ausgeglichenen Partie standen damit beiden Vertretungen nur noch neun Feldspieler zur Verfügung.

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