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Riesch

© dpa

Ski alpin: Erster Sieg für Maria Riesch seit über einem Jahr

Lange hat Ski-Rennläuferin Maria Riesch auf ihren fünften Weltcup-Erfolg warten müssen. Beim Super-G in Cortina d'Ampezzo hat sie ihre Durststrecke nun beendet. Damit ist sie auch im Gesamtweltcup ganz vorne mit dabei.

Heimlich geträumt hatte Maria Riesch schon vor dem Start vom großen Coup, wirklich realisieren konnte sie ihren ersten Erfolg seit fast 14 Monaten erst einige Zeit nach ihrer eindrucksvollen Siegfahrt. "Das ist Wahnsinn, ich bin so erleichtert. Wenn man sich vor dem Rennen ein paar Gedanken macht, denkt man schon darüber nach wie es wohl wäre, wenn ...", erzählte die 23-Jährige Partenkirchenerin nach ihrem Erfolg im Super-G-Rennen in Cortina d'Ampezzo. "Ich dachte schon, dass es eine gute Fahrt war und dass es wohl die Top 10 werden. Und dann sind alle langsamer geblieben und ich konnte es gar nicht glauben."

Am Ende waren es ganze 0,04 Sekunden Vorsprung vor der Österreicherin Elisabeth Görgl, die Riesch reichten, um dem Deutschen Skiverband (DSV) den ersten Weltcup-Sieg seit ihrem eigenen Abfahrtserfolg am 1. Dezember 2006 in Lake Louise zu bescheren.

Rotes Trikot als Zugabe

Von zwei Rennen mit für ihre hohen Ansprüche mäßigen Rängen zehn und 18 in der Abfahrt und dem ersten Super-G hatte sich die deutsche Vorzeigefahrerin noch einmal akribisch ihre Fehler analysiert. "Ich denke, ich habe alle Sachen, die wir gestern am Video besprochen haben, ganz gut umgesetzt", berichtete Riesch, die zum fünften Mal in ihrer Karriere und zum zweiten Mal im Super-G ganz oben auf dem Siegertreppchen stand und sich zudem das rote Trikot der Führenden in der Disziplin-Wertung überstreifen durfte.

Angestachelt von den Dämpfern der ersten beiden Renntage in den italienischen Dolomiten hatte Riesch doch noch eine furiose Fahrt auf der Strecke hingelegt, auf der sie vor drei Jahren den ersten von zwei Kreuzbandrissen erlitten hatte. "Nur wenn man den richtigen Siegeswillen hat, kann man es auch wirklich durchziehen", sagte sie glücklich, nachdem sie mit der Startnummer zehn auch den Top-Favoritinnen Renate Götschl (Österreich) und Lindsey Vonn (USA) auf den Rängen drei und vier das Nachsehen gegeben hatte. "Es ist einfach ein schönes Gefühl, ein Rennen zu gewinnen und ich habe das ja noch nicht allzu oft erlebt. Ich hoffe, es werden noch viele Male folgen."

Erfolge nach Standpauke des Trainers

Weitere Großtaten traut auch Damentrainer Mathias Berthold seiner besten Athletin zu. "Das wird ihr sicher einen Schub geben", meinte der DSV-Coach. "Selbstvertrauen ist extrem wichtig für einen Rennläufer. Wenn das gut ist, geht es plötzlich noch einmal in ganz andere Bereiche." Nach seiner Standpauke an das ganze Speed-Team wegen des schwachen Abschneidens im ersten Super-G ("Ein Brei von nicht besonders guten Leistungen") freute sich Berthold zudem über den 19. Platz von Gina Stechert (Oberstdorf), "obwohl sie gar nicht so optimal gefahren ist". Viktoria Rebensburg (Kreuth) als 32. und Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) als 40. gingen hingegen leer aus.

Für Riesch rückt neben dem Kampf um die Vorherrschaft im Super-G nun auch wieder das Rennen um die Große Kristallkugel in den Blick. Mit 713 Punkten liegt sie hinter Nicole Hosp (Österreich/759), die nach einem Fahrfehler ausgeschieden und ohne Punkte geblieben war, und Lindsey Vonn (USA/733). "Der Sieg ist natürlich sehr wichtig für die Disziplinwertung und natürlich auch für den Gesamtweltcup, jetzt ist alles wieder noch enger zusammengerückt, sagte die Allrounderin, fügte aber sofort hinzu: "Aber es dreht sich alles so schnell."

Emil Gast, Michael Becker[dpa]

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