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Ski alpin: Tragisches Ende einer Schussfahrt

Die Kollegen sind erschüttert. Nach seinem spektakulären Unfall muss der Unterschenkel von Skifahrer Lanzinger amputiert werden.

Oslo - Hermann Maier war erschüttert. „Die Tragik der Geschehnisse ist unfassbar“, sagte Österreichs Ski-Star, nachdem er mitansehen hatte müssen, wie sein Landsmann Matthias Lanzinger am Sonntag beim Super-G-Rennen im norwegischen Kvitfjell schwer gestürzt war. Maier durchlebte die Folgen seines schweren Motorradunfalls von 2001, und ich leide mehr mit Matthias als damals unter meinem Los“. Maier kam damals um eine Amputation herum – bei Lanzinger war sie unausweichlich.

Der linke Unterschenkel des 27-Jährigen war nicht mehr zu retten. Lanzinger hatte sich einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch sowie eine schwerwiegende Gefäßverletzung zugezogen. Wegen des irreparablen Gewebeschadens war eine Amputation unvermeidbar, weil sogar Lanzingers Leben gefährdet war. Nach einer neunstündigen Notoperation in der Nacht zum Montag verschlechterte sich sein Zustand am Dienstag weiter, so dass eine weitere Operation notwendig war. „Wir sind jetzt aufgefordert, ihm positive Kraft über die kommenden Wochen und Monate zu geben“, sagte Maier.

Kritik gab es aus Österreich wegen des unprofessionellen Abtransports nach dem Unfall. So soll kein spezieller Rettungshubschrauber zur Verfügung gestanden haben, bei dem ersatzweise eingesetzten Touristen-Hubschrauber musste demnach erst eine Sitzbank entfernt werden, um den schwer verletzten Sportler ins Krankenhaus fliegen zu können.

Lanzingers Sturz war der bislang letzte in einer ganzen Reihe schwerer Unfälle in dieser Weltcup-Saison. Obwohl der Skiweltverband (Fis) vor der Saison durch eine Regeländerung vermeintlich sicherere Ski mit weniger Taillierung und niedrigerer Standhöhe hat bauen lassen, haben sich seither mehr als 30 Sportler zum Teil schwer verletzt. So musste der Norweger Aksel Lund Svindal nach seinem Trainings-Unfall Ende November die Saison vorzeitig beenden. Scott Macartney zog sich bei seinem Horror-Crash in Kitzbühel ein Schädel-Hirn-Trauma zu. Der Ebinger Stephan Keppler riss sich, ebenfalls in Kvitfjell, das Kreuzband. dpa

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