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© AFP

Skilanglauf: Angerer erkämpft Silber

Tobias Angerer hat in der Doppelverfolgung der Männer für die erste Medaille der deutschen Langläufer gesorgt. Hinter dem Schweden Marcus Hellner belegte der 32-Jährige Rang zwei. Jens Filbrich komplettierte das gute Mannschaftsergebnis als Sechstplatzierter.

Nach einer taktischen Meisterleistung ist Tobias Angerer zu Silber gestürmt und hat den deutschen Langläufern die erste Medaille bei den olympischen Wettbewerben in Whistler beschert. Vier Jahre nach dem Gewinn von Bronze über 15 Kilometer in Turin wurde der 32 Jahre alte Vachendorfer am Samstag Zweiter in der Doppelverfolgung über 30 Kilometer und gewann mit Silber sein viertes olympisches Edelmetall. „Ich bin überglücklich. Es war ein perfektes Rennen. Beim Skaten ging es von Runde zu Runde schneller. Aber ich war mir so sicher, dass ich diese Medaille gewinnen“, sagte Angerer, der über 15 Kilometer den siebten Platz belegt hatte.

Gold holte nach einem furiosen Schlussspurt der Schwede Marcus Hellner. Bronze ging an dessen Landsmann Johan Olsson, der das Feld mit seinem Ausreißversuch bis einen Kilometer vor dem Ziel angeführt hatte. Bei frühlingshaften Temperaturen war es auch Angerers Verdienst, dass die Verfolgergruppe den schon enteilten Olsson noch abfangen konnte. „Am Anfang war es etwas schnell. Da stand ich kurz vor einem Sonnenstich“, gestand Angerer, den Bundestrainer Jochen Behle in höchsten Tönen lobte: „Das hat er sich über alle Maßen verdient. Er hat das sehr clever gemacht. Es ist alles so super. Und auch Fips hat eine grandiose Leistung geboten.“

Perfekte Taktik führt zum Erfolg

„Fips“ Jens Filbrich aus Frankenhain beendete das Rennen bei seinem ersten Auftritt in Whistler an sechster Stelle. Mit dieser Platzierung war er mehr als zufrieden. „Form, Material und Strecke passen. Jetzt will ich auch noch eine Medaille.“ Rene Sommerfeldt aus Oberwiesenthal wurde 21. mit 2:00,5 Minuten Rückstand auf den Sieger. Der als Ersatz für den erkälteten Axel Teichmann aufgebotene Tom Reichelt aus Oberwiesenthal belegte mit einem Rückstand von 6:01,8 Minuten den 35. Rang.

Sich in der Spitzengruppe zeigen und bei Ausreißversuchen mitgehen lautete die taktische Vorgabe für die bei der ersten Olympia-Entscheidung über 15 Kilometer abgehängten deutschen Langläufer. Bei seinem ersten Einsatz in Whistler erfüllte vor allem Filbrich diese Forderung des Trainers. Der 30-Jährige aus Frankenhain hielt auf der Klassik-Strecke engen Kontakt zu den Führenden, und auch Angerer und Sommerfeldt blieben in Lauerstellung. Vorne machte Lukas Bauer vom ersten Meter an mächtig Druck. Durch das hohe Tempo des Tschechen wurde das Feld frühzeitig auseinander gerissen und auch Reichelt verlor schon bald den Anschluss.

Zum Skiwechsel kamen Filbrich als Vierter und Angerer als Neunter. Mit einer Energieleistung holte Sommerfeldt auf der wenig geliebten Klassikstrecke einen Rückstand von 13 Sekunden auf und startete ebenfalls noch als Mitglied der Spitzengruppe in den Freistilteil. Zur Halbzeit verschärfte der Schwede Olsson plötzlich das Tempo und zog an der Spitze davon, während seine Landsleute Hellner und Anders Soedergren versuchten, das Feld zu „bremsen“. Die Teamorder der Skandinavier schien aufzugehen, denn der 29 Jahre alte Olsson baute seinen Vorsprung auf bis auf 25 Sekunden aus, während sich im Feld die Favoriten belauerten. Doch Olssons mutige Flucht wurde am Ende nicht mit Gold belohnt, auch weil Angerer aufs Tempo drückte. (dpa)

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