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Loitzl

© AFP

Skispringen: Loitzl gewinnt Vierschanzentournee - Schmitt Vierter

Wolfgang Loitzl hat beim letzten Springen der Vierschanzentournee in Bischofshofen alles klar gemacht und als erster Österreicher seit neun Jahren das Gesamtklassement gewonnen. Zufrieden sein kann auch Martin Schmitt.

Als sich der Österreicher Wolfgang Loitzl mit einer traumhaften Vorstellung zum neuen "König der Lüfte" krönt und nach dem größten Triumph seiner Karriere den Schnee von Bischofshofen küsst, jubelt Martin Schmitt über sein bestes Ergebnis bei der Vierschanzentournee seit acht Jahren. Während Loitzl mit seinem dritten Tagessieg im Finale in Bischofshofen die Nachfolge des zurückgetretenen Rekordsiegers Janne Ahonen antritt, rundet Schmitt sein sensationelles Comeback mit Rang fünf ab und freut sich über den vierten Gesamt-Platz.

"Ich bin glücklich mit dem Wettkampf und der Tournee. Es waren heute wieder zwei gute Sprünge, ich bin super zufrieden", sagte Schmitt über seinen stärksten Tournee-Auftritt seit dem dritten Rang 2001. "Er ist wieder auferstanden", lobte Michael Uhrmann, der Achter wurde. Auch der Vorjahres-Dritte Michael Neumayer trumpfte im Finale groß auf und rundete als Sechster das hervorragende Abschneiden der deutschen Mannschaft ab. "Ich freue mich riesig, dass die Mannschaft so einen harmonischen Auftritt hingelegt hat. Darüber bin ich sehr glücklich. Wir haben ein tolles Potenzial", sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Loitzl: "Ich bin überwältigt"

Loitzl setzte sich als erster Österreicher seit Andreas Widhölzl vor neun Jahren die Krone bei der Traditionsveranstaltung auf und löste damit grenzenlosen Jubel unter den 25.000 Fans an der Paul-Außerleitner-Schanze aus. "Ich bin überwältigt. Es ist ein herrliches Gefühl", sagte der 28 Jahre alte Familienvater. Auf den Schultern seiner chancenlosen Verfolger Simon Ammann (Schweiz) und Gregor Schlierenzauer (Österreich), die in der Gesamtwertung Rang zwei und drei belegten, genoss Loitzl das Bad in der Menge. Im vierten Wettbewerb verwies er Ammann und den Russen Dimitri Wassiljew auf die Podestplätze.

Mit einem Traumflug auf 142,5 Meter hatte Loitzl im ersten Versuch seinen Verfolgern jeglichen Wind aus den Segeln genommen und schon zur Halbzeit alles klar gemacht. Erst als zweiter Skispringer nach Österreichs heutigem Sportdirektor Toni Innauer erhielt Loitzl, der nach der Landung immer wieder die Faust in den Abendhimmel von Bischofshofen Himmel riss, von den Wertungsrichtern fünfmal die Höchstnote 20. "Ich bin stolz und gönne es ihm. Das war heute ein sportgeschichtliches Ereignis", sagte Innauer. "Das war das i-Tüpfelchen und ist eine große Ehre für mich", erklärte Loitzl, der im letzten Versuch auf 141,5 Meter kam.

Neumayer mit bestem Saisonergebnis

Schmitt stand dem Sieger, der zur Belohnung ein Auto im Wert von 30.000 Euro mit nach Hause nehmen kann, kaum nach. Stilistisch sauber flog der 30-Jährige im ersten Versuch auf 138,5 Meter und legte im Finale mit 136,5 Metern nach. "Das ist ein schöner Tag, ein schöner Wettbewerb. Es hat einfach Spaß gemacht, hier zu springen", sagte Schmitt. Neumayer feierte mit Sprüngen von 136 und 135 Metern sein bestes Saisonergebnis und beendete die Tournee als Gesamt-Zehnter. "Das waren geile Sprünge. Solch gute Noten habe ich noch nie bekommen. Mir macht es momentan einfach Spaß", jubelte Neumayer.

Auch Uhrmann überzeugte zum Abschluss mit zwei Versuchen von 133,5 Metern. "Das war Klasse. Wir haben wieder sehr viel umgestellt, eine andere Position und großes Risiko gewählt", sagte Uhrmann und fügte hinzu: "Insgesamt war es eine tolle Teamleistung. Alle haben einen Schritt nach vorne gemacht, und wir sind noch nicht am Ende." Stephan Hocke kam als 15. auf 132 und 130 Meter. "Super, dass sie auch gut springen. Hut ab", meinte Schmitt. 

Lars Reinfeld[dpa]

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