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Sport: Souverän heißt Roger Federer

Der Schweizer gewinnt das Turnier in Hamburg

Hamburg - Roger Federer hat endgültig seinen Frieden mit dem Tennis-Masters in Hamburg geschlossen und sich zum Seriensieger am Rothenbaum gekürt. Auch im Finale der mit 2,425 Millionen Euro dotierten Veranstaltung bot der Schweizer eine überzeugende Vorstellung und bezwang den auf Sand zuvor 31-mal ungeschlagenen Titelverteidiger Guillermo Coria aus Argentinien mit 4:6, 6:4, 6:2 und 6:3. „Ich bin unheimlich stolz. Das ist Wahnsinn, dass ich dieses Turnier jetzt zweimal gewinnen konnte“, sagte der 22-Jährige, der bei seinen ersten beiden Auftritten noch in Runde eins gescheitert war, bevor er 2002 zum ersten Mal triumphierte.

Die Macher des Turniers sind derweil optimistisch, dass die unrentabel gewordene Veranstaltung doch noch eine Zukunft in der Hansestadt hat. „Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht in den nächsten Wochen eine positive Lösung finden würden“, sagte Chairman Boris Becker. In der Bilanz für dieses Jahr wird zunächst jedoch mit einem Minus von etwa 500 000 Euro bei einem Gesamtbudget von rund 4,5 Millionen Euro gerechnet.

Spürbar war bei der abschließenden Pressekonferenz vor allem das Bemühen, die gesamte Veranstaltung positiv darzustellen. „Der Rothenbaum ist wieder trendy“, sagte Becker mit Blick auf mehr als 104 000 Zuschauer. Eines scheint mittlerweile allen Beteiligten klar geworden zu sein: Trotz aller Absichtserklärungen von Seiten des Deutschen Tennis- Bundes (DTB) und des Hamburger Senats werden dringend weitere Geldgeber benötigt.

Die Frage nach einem möglichen Umzug vom traditionsreichen Gelände am Rothenbaum in den Hamburger Volkspark im Jahr 2008 würde sich sonst womöglich gar nicht erst stellen. „Wir brauchen eine Allianz aus Sport, Politik und Wirtschaft“, sagte DTB-Chef Georg von Waldenfels.

Der letzte Ballwechsel auf dem Centre Court ist gespielt, die Diskussionen hinter den Kulissen werden allerdings ganz bestimmt weitergehen. Bis zum 30. Juni muss der DTB bei der Profispieler-Vereinigung ATP eine Garantieerklärung für die Durchführbarkeit des Turniers 2005 abgeben. Verbandspräsident von Waldenfels erwartet jedenfalls „spannende Wochen“. Optimismus allein reicht nicht.

Michael Becker

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