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Sport: Souverän ins Viertelfinale

Hertha BSC siegt 3:0 beim Regionalligisten Osnabrück und erreicht die Runde der letzten Acht im DFB-Pokal

Der Rasen im Stadion an der Bremer Brücke von Osnabrück sah gestern Abend an vielen Stellen doch sehr abgewetzt aus. Die Spuren der Spiele des VfL Osnabrück, Tabellenführer der Regionalliga Nord, waren deutlich zu erkennen. Hertha BSC störte sich allerdings an derlei Unwägbarkeiten überhaupt nicht und bescherte sich auf holprigem Untergrund ein schönes Erfolgserlebnis im letzten Spiel des Jahres: Durch das 3:0 (2:0) bei dem norddeutschen Drittligisten stehen die Berliner im Viertelfinale des DFB-Pokals.

Damit ist Herthas Hoffnung, im bestmöglichen Heimspiel des Jahres, dem DFB-Pokalendspiel am 26. Mai im Berliner Olympiastadion, dabei zu sein, ein großes Stück gewachsen. Zumal der dritte Pokal-Erfolg bei einem Regionalligisten in dieser Saison klarer ausfiel als die Siege in Darmstadt (1:0) und bei den Stuttgarter Kickers (2:0). Zu keiner Phase hatten die Osnabrücker vor den 18 500 Zuschauern in ihrem Stadion die Chance, das Geschehen in ihre Bahnen zu lenken. Falko Götz sah es auch so. „Wir können nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit der Art und Weise unseres Auftretens zufrieden sein“, sagte Herthas Trainer, „wir haben das Jahr mit einer couragierten Leistung abgeschlossen.“

Sicher war die Berliner Souveränität einer vernünftigen Berliner Vorsicht im Vorfeld geschuldet. Nationalspieler Arne Friedrich hatte vor der stimmungsvollen Atmosphäre im Stadion an der Bremer Brücke gewarnt. „Die haben ein unangenehmes Publikum dort“, hatte Herthas Kapitän gesagt. In der Tat eilt den Anhängern des niedersächsischen Klubs voraus, Gastmannschaften akustisch ihren Auftritt nicht angenehm zu gestalten. Gestern ließ Hertha Zuschauer und Fußballer gar nicht erst ins Spiel kommen: Die Osnabrücker mühten sich in den Anfangsminuten zwar redlich, kamen aber nicht in den Berliner Strafraum. Allein die Aktionen ihres Kapitäns Thomas Reichenberger waren im Ansatz Erfolg versprechend – mehr auch nicht.

Hertha ließ die Osnabrücker ein wenig toben, ohne sie gefährlich werden zu lassen. Und nach 20 Spielminuten wurden die Berliner dann auch offensiv aktiver: Ein Freistoß von Gilberto aus 20 Metern flog über die Latte des Osnabrücker Tores. Wenig später war es dann Pal Dardai, der Unruhe in den Strafraum des VfL brachte. Zunächst ging ein Distanzschuss des Ungarn knapp am Tor vorbei, dann schoss er in die Arme von Osnabrücks Torwart Frederik Gößling. Die Berliner setzten die Osnabrücker nun so langsam unter Druck und eine unabsichtlich gelungene Aktion führte zum 1:0 für den Bundesligisten. Eine Flanke von Malik Fathi landete im Tor des Regionalligisten – Christian Gimenez hätte sie fast mit dem Kopf noch ins Tor verlängert, was die Osnabrücker offensichtlich irritierte. Wenig später war dann der agile Gimenez tatsächlich als Letzter am Ball. Per Kopfball erzielte er im Nachsetzen das 2:0, nachdem Gößling zuvor einen Schuss von Boateng abgewehrt hatte.

Es wurde leiser auf den Tribünen, auch der in der Halbzeitpause über die Stadionmikrofone transportierte Hinweis, dass Hertha in der Vorsaison nach einer 2:0-Halbzeitführung beim Regionalligisten FC St. Pauli mit 2:3 ausschied, klang wenig überzeugend. Negative Geschichte sollte sich für Hertha gestern Abend nicht wiederholen. Nach sehenswerter Vorarbeit von Sofian Chahed traf Gimenez in der 51. Spielminute zum 3:0. Nur einmal wurde es aufregend für die Berliner, doch Torwart Christian Fiedler klärte einen Distanzschuss von Bilal Aziz in souveräner Manier.

Am Ende eines einseitigen Spieles auf dem seit gestern Abend noch mehr mitgenommenen Rasen hatten sich die Berliner ihren Urlaub verdient, so wie es ihr Manager Dieter Hoeneß zuvor gefordert hatte. Nun also sind die Berliner immerhin erstmals seit fünf Jahren im Viertelfinale des DFB-Pokals, das am 27. und 28. Februar ausgetragen wird.

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