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Starkes Debüt. Thiago Alcántara überzeugte beim 4:0 gegen den HSV. Foto: Reuters

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Sport: Spanien bittet zum Tanz

Guardiola und Thiago verzaubern die Bayern.

Mönchengladbach - Der Star ist der Trainer und vorerst nicht mehr die Mannschaft. Beim ersten Test des FC Bayern München gegen einen namhaften Gegner stand trotz eines deutlichen Erfolgs des Triple-Siegers Coach Pep Guardiola im Mittelpunkt. Und der präsentierte sich locker und bescheiden. „Ich bin dem FC Bayern dankbar, dass er mir eine so gute Mannschaft gegeben hat“, sagte der 42-Jährige nach dem 4:0-Sieg gegen den Hamburger SV im Halbfinale des Telekom Cups. Kein Anflug von Überheblichkeit, stattdessen wirkte er charmant und freundlich.

Auch für die Dutzenden Fotografen und TV-Kameras, die die ersten Schritte Guardiolas vor großer Kulisse in einem Bundesliga-Stadion akribisch festhielten, hatte er ein Lächeln parat. Den Pullover trug er dabei lässig über der Schulter und plauderte locker mit seinem Trainerkollegen vom HSV, Thorsten Fink.

Das Spiel selbst verfolgte Guardiola die meiste Zeit in Jeans und Turnschuhen sitzend von der Bank aus und gab nur selten gestikulierend Anweisungen. Seine Profis scheinen schon nach drei Wochen Training seine Philosophie verinnerlicht zu haben. Einer fiel besonders auf: Thiago Alcántara. Bei seinem Debüt zeigte sich der spanische Mittelfeldspieler ganz stark. Selbst Dauermahner Matthias Sammer lobte den Neuen. „Er ist erst drei, vier Tage im Training, hat aber schon angedeutet, welche großartigen Fähigkeiten er besitzt“, sagte der Sportvorstand des Rekordmeisters über den 22-Jährigen. Erst auf Drängen Guardiolas war Alcántara für 25 Millionen Euro vom FC Barcelona losgeeist worden.

Auch die Fans von Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach, die am Samstag zuvor ihre Teams im ersten Halbfinale angefeuert hatten, verharrten für das Bayern-Spiel noch im Stadion. Und die Konkurrenz staunte nach den Treffern von Jerome Boateng (12. Minute), Mario Mandzukic (41.), Toni Kroos (44.) und Thomas Müller (52.). „Die Bayern haben eine Qualität, unglaublich. Das ist der Wahnsinn“, sagte Hamburgs Sportdirektor Oliver Kreuzer.

Nur HSV-Coach Fink platzte der Kragen: Ihn ärgerte die Passivität seiner Mannschaft so sehr, dass er gegen die Bayern alle acht Ersatzspieler auf einen Schlag einwechselte. Guardiola verfolgte die Aktion schmunzelnd.

Aber einmal verging auch dem 42-Jährigen am Samstag das Lächeln, als er auf die Krebserkrankung seines langjährigen Co-Trainers und Nachfolgers beim FC Barcelona, Tito Vilanova, angesprochen wurde. „Mir fällt es schwer, auf Deutsch darüber zu reden“, sagte der Trainer sichtlich bewegt. Und zeigte nach einer Pause viel Gefühl: „Ich liebe ihn und wünsche ihm und seiner Familie ganz viel Kraft.“ dpa

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