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Sport: Spannung der Serien

Jos Luhukay, der Trainer vom Fußball-Zweitligisten Hertha BSC, hat neulich eine vergleichsweise einfache Rechnung aufgemacht, um das ausgegebene Ziel Wiederaufstieg zu erreichen: Man müsse auf einen Durchschnitt von zwei Punkten je Spiel kommen, dann steige man sicher auf. Zugrunde liegt dieser Annahme die Statistik der vergangenen Jahre.

Jos Luhukay, der Trainer vom Fußball-Zweitligisten Hertha BSC, hat neulich eine vergleichsweise einfache Rechnung aufgemacht, um das ausgegebene Ziel Wiederaufstieg zu erreichen: Man müsse auf einen Durchschnitt von zwei Punkten je Spiel kommen, dann steige man sicher auf.

Zugrunde liegt dieser Annahme die Statistik der vergangenen Jahre. Mit einer Punkteausbeute von 68 Punkten in 34 Spielen ist bisher noch jeder Zweitligist aufgestiegen. Vor fünf Jahren etwa reichten der TSG Hoffenheim sogar 60 Punkte, um den sicheren zweiten Aufstiegsplatz zu erreichen.

Die Berliner liegen in dieser Rechnung nach 13 Spieltagen mit 26 Punkten exakt im Soll. Heute Abend können sie gegen den FC St. Pauli ihre Bilanz ausbauen. Und das müssen sie auch, die Berliner sind gefordert. Eintracht Braunschweig und der 1. FC Kaiserslautern haben mit ihren Siegen am Wochenende mal wieder vorgelegt und den Druck an die Berliner weitergegeben. Diese beiden Mannschaften sind noch gänzlich unbezwungen in dieser Spielzeit, Serientäter sozusagen.

Die Erfahrung im Profifußball sagt aber auch, dass solche Serien nie durchzustehen sind. Nur müssen sie erst einmal durchbrochen werden. Die Berliner haben gegen beide Mannschaften jeweils unentschieden gespielt. Braunschweig und Kaiserslautern müssen gegen andere Gegner Schwächen zeigen. Aber gegen wen, und wann?

Eine andere Fußball-Weisheit besagt, dass der Aufstieg kein Sprint ist, sondern ein Marathon. In aller Regel fällt eine Entscheidung zwischen dem 30. und 34. Spieltag. So lange gilt es, dran zu bleiben. Und das wiederum geht letztlich nur über Siege. Allein unbezwungen zu bleiben, was die Berliner für sich seit elf Spielen in Serie in Anspruch nehmen können, ist beachtlich, wird aber spätestens dann trügerisch, wenn sich zu viele Unentschieden untermischen.

Aus dieser Konstellation speist sich für die Berliner der Reiz des Spiels heute im Olympiastadion. Es ist nicht die fußballerische Qualität, die derzeit die Zweite Liga ausmacht, sondern die Qualität der Serien. Seiten 11 und 17

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