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Sprintrennen: Deutsche Langläufer scheitern früh

Marit Björgen aus Norwegen und der Russe Nikita Krijukow haben bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver die Goldmedaillen im Langlauf-Sprint gewonnen. Für die deutschen Kurzstreckler endete der Wettbewerb in Whistler früher als erhofft.

"Kurz-Arbeiter" Josef Wenzl packte nach der Qualifikation frustriert seine Ski zusammen, Katrin Zeller vergoss nach dem nur um Zentimeter verpassten Halbfinal-Einzug Tränen der Enttäuschung. Die erhoffte Überraschung blieb aus. Am dichtesten schrammte Zeller an einer Top-Platzierung vorbei. Die Oberstdorferin scheiterte im Viertelfinale um lediglich 0,1 Sekunden, nachdem sie sich schon in der nächsten Runde gewähnt hatte. "Das ist ein absolutes Scheißgefühl. Du bist dir sicher, vorne zu sein, um dann zwei Minuten später zu erfahren, dass es wegen ein, zwei Millimeter nicht gereicht hat", sagte Zeller, die 14. wurde.

Gold holte sich bei den Damen Björgen mit 1,1 Sekunden Vorsprung auf Justyna Kowalczyk aus Polen und der Slowenin Petra Majdic, die trotz einer bei einem Sturz vor dem Prolog erlittenen Rippenverletzung durchhielt. Mit einem überraschenden russischen Doppelsieg endete das Herren-Rennen. Auf der Zielgeraden zog Krijukow noch an seinem Teamkollegen Alexander Panschinski vorbei und siegte nach Fotofinish. Die beiden Osteuropäer hatten im Endlauf von Beginn an das Tempo bestimmt und die Konkurrenz distanziert. Für Top-Favorit Petter Northug (Norwegen) blieb mit 9,2 Sekunden Rückstand nur der dritte Platz.

Als die Oberstdorferin Nicole Fessel und Hanna Kolb aus Buchenberg als Vierte und Fünfte ihres Viertelfinales scheiterten, heulte Zeller bereits völlig aufgelöst im deutschen Team-Container. Sie hatte im Kampf gegen die Russin Natalja Korosteljewa nur um eine Skispitze den Einzug in die Vorschlussrunde verfehlt. "Ich hatte doch geglaubt, ich bin vorne", schluchzte sie. Nach der Zieldurchfahrt war die Deutsche zunächst auf den zweiten Platz gesetzt worden. "Dass es bei Katrin mit einer unglücklichen Millimeter-Entscheidung nicht geklappt hat, ist traurig", sagte Bundestrainer Jochen Behle.

Männer enttäuschen - Behle sauer

Mit dem Abschneiden seiner Damen war er ansonsten zufrieden. "Wir haben drei ins Viertelfinale gebracht", stellte Behle erfreut fest. Kritischer fiel sein Urteil über die Herren aus, nachdem Wenzl als 31. der Qualifikation früh gescheitert war. "Im Herren-Bereich hatten wir mehr erwartet und hätten dort auch gern einen weiter vorn gehabt. Bei Josef war es sicherlich knapp, aber knapp ist eben doch ausgeschieden. Deshalb können wir nicht zufrieden sein."

Vor allem Wenzl zog sich Behles Zorn zu. "Was er abgeliefert hat, war nicht das, was wir uns vorgestellt haben", meinte der Bundestrainer. "Das ist schon bitter, so knapp zu scheitern", ärgerte sich Wenzl. Dem Zwieseler fehlten ebenfalls 0,1 Sekunden zum Einzug in die K.o.-Runde. "Ich bin einfach nicht ins Rennen gekommen. Ich weiß nicht, woran es lag. Ich hatte eine normale Wettkampf- Vorbereitung und war nicht nervös", sagte Wenzl. Der schwach in die Saison gestartete Läufer aus dem Bayerischen Wald hatte sich erst im letzten Moment das Olympia-Ticket gesichert. Für den Weißenfelser Tim Tscharnke war der Wettkampf nach Rang 33 in der Qualifikation ebenfalls früh beendet. (dpa)

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