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Sport: Stark, aber glücklos

Cottbus spielt gegen zehn Nürnberger nur 1:1

Von Karsten Doneck, dpa

Hat er gestoßen oder gezerrt? Oder war da gar nichts? Der Brasilianer Glauber baute sich vor Schiedsrichter Knut Kircher auf und beteuerte wortreich seine Unschuld. Nur: Kircher ließ sich nicht beschwatzen. Er gab Elfmeter für Energie Cottbus, nachdem Francis Kioyo im Strafraum nach einem Zweikampf mit Glauber zu Boden gegangen war. Der Däne Dennis Sörensen verwandelte den Strafstoß sicher gegen den 1. FC Nürnberg. Ein frühes Tor aber reichte nicht zum ersten Saisonsieg. 1:1 (1:0) trennte sich der FC Energie vor 15 089 Zuschauern von den Nürnbergern.

Die Gäste schafften fünf Minuten vor Schluss – in Unterzahl – durch einen Kopfball von Andreas Wolf noch den glücklichen Ausgleich.

Es war im Stadion der Freundschaft zunächst viel zu spüren von der früheren und zwischendurch mal verloren gegangenen Energie-Power. Gegen die bissig attackierenden Cottbuser kam der 1. FC Nürnberg lange Zeit phlegmatisch daher. Dass die Franken zwischen den Spielzeiten ihr Arbeitspersonal kräftig durchgemischt haben – neun Spieler gingen, acht neue kamen –, war der Elf von Trainer Hans Meyer deutlich anzumerken. Die Mannschaft fand keinen Rhythmus, Meyers Meisterwerk ist das noch nicht.

Bei den Nürnbergern verabschiedete sich nach gut einer Stunde auch noch Robert Vittek vorzeitg. Er sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. Ein Platzverweis, der die Gäste eher stark machte anstatt sie zu schwächen. Wolf gelang nicht nur der Ausgleich, kurze Zeit später rettete Schiedsrichter Kircher den Cottbusern mit einer Fehlentscheidung den Punkt: Energie-Torwart Piplica war von Mitreski, dem eigenen Mann, unterlaufen worden und ließ den Ball abprallen, den Nürnbergs Nicky Adler ins Tor beförderte. Kircher aber entschied auf Freistoß für Cottbus. Eine Niederlage für den FC Energie wäre dann aber auch etwas zu viel des Unglücks gewesen.

Energie-Trainer Petrik Sander hatte angesichts von nur einem Treffer aus drei Spielen mehr Torschüsse angemahnt. Die Profis befolgten den Rat, manchmal auch aus Entfernungen, wo ein Zielfernrohr Hilfe hätte leisten können. Timo Rost hatte gerade mit einem kernigen Direktschuss aus 25 Metern den Pfosten des Nürnberger Tores getroffen, da wagte sich auch Ervin Skela an einen Distanzschuss – aus mehr als 35 Metern diesmal. Sein Ball flog gar nicht weit am gegnerischen Tor vorbei. Nürnbergs Torwart, der Tscheche Jaromir Blazek, verhinderte in der zweiten Hälfte gleich zweimal mit Glanzparaden gegen Kioyo einen höheren Rückstand. Alles lief für Energie – bis Andreas Wolf köpfte.

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