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Faszination Filzball. Unser Autor spielt so oft er kann.

© IMAGO/MiS

Stärke, Stabilität, Schnelligkeit : Was mich am Tennis so fasziniert

Mit sechs Jahren hat unser Praktikant zum ersten Mal in seinem Leben einen Tennisschläger in die Hand genommen. Warum er ihn seitdem nicht mehr loslassen kann.

Von Juri Maass

Vor gut acht Jahren hat mich meine Mutter zum ersten Mal mit auf den Tennisplatz genommen. Der Sport hat mich direkt gepackt und ich wollte immer weiterspielen – nur zum Training wollte ich damals nicht. Heute bin ich sehr dankbar dafür, dass ich überredet wurde, jeden Samstag zum Training zu gehen. Nach und nach habe ich immer öfter gespielt und trainiert und angefangen, an Wochenenden Mannschaftsspiele und manchmal auch Turniere zu spielen. Tennis ist zu einem sehr wichtigen Bestandteil von mir und meinem Leben geworden. Ein Leben ohne Tennis kann ich mir heute nicht mehr vorstellen. Seit ungefähr vier Jahren trainiere ich nun drei Mal die Woche und verabrede mich im Sommer zudem noch oft mit Freunden zum Spielen.

Tennis – viele Menschen sehen diesen Sport als einseitig und vielleicht langweilig an. Es spielen ja nur zwei Leute mit einem metallenen Schläger stundenlang eine kleine gelbe Filzkugel über ein Netz. Ich kann allerdings sagen: Es ist viel mehr als das. In der Tat ist es eine der anspruchsvollsten und vielseitigsten Sportarten. Tennis erfordert nicht nur etwas Ballgefühl, sondern auch mentale Stärke und Stabilität, Konzentration, Fitness, Ausdauer, Schnelligkeit sowie koordinative Fähigkeiten und vieles mehr. Und das alles fasziniert mich so am Tennis.

Ich liebe Tennis, weil ich auf dem Platz auf mich allein gestellt bin und selbst für meine Fehler, aber auch für meine guten Aktionen verantwortlich bin. Dazu kommt noch, dass es beim Tennis normal ist, Fehler zu machen, und zwar nicht nur vier oder fünf, sondern manchmal 30 bis 40 pro Match. Man muss es schaffen, in solch einer Drucksituation diese Fehler wegzustecken und sich voll auf den nächsten Punkt zu konzentrieren.

Die große Kunst ist es, bei wichtigen Punkten im Spiel mental da zu sein

Hier kommt dann der mentale Aspekt ins Spiel. Die große Kunst ist es nämlich, bei wichtigen Punkten im Spiel mental da zu sein und sich voll zu fokussieren, denn niemand schafft es, sich über ein zweistündiges Match hinweg ununterbrochen zu konzentrieren. Auf dem Tennisplatz kann man außerdem auch mal die Wut oder den Stress abbauen und Energie rauslassen. Das hilft zum Beispiel mir persönlich auch dabei, im Alltag etwas entspannter zu sein und ihn etwas ruhiger anzugehen. Beim Tennis findet man auch körperlich das Limit und die Grenzen von einem selbst, weil man sich über eine sehr lange Zeit viel bewegt und auf dem Platz hin und her rennt und dabei auch noch richtige Entscheidungen treffen und das richtige Timing für die Schläge finden muss.

Mit meinem Verein habe ich an Wochenenden auch oft Spiele gegen andere Teams. Ich mag es sehr im Team zu spielen, weil man sich gegenseitig unterstützt und anfeuert. Außerdem spielt man bei diesen Mannschaftsspielen auch Doppel, dazu kommt man sonst nicht so oft. Ein Doppel zu spielen ist manchmal fast wie ein anderer Sport, denn man muss taktisch ganz anders denken als im Einzel und sich auch auf andere Schläge fokussieren.

Wenn ich nicht selbst auf dem Platz stehe, schaue ich zuhause auch sehr viel Tennis im Fernsehen. Im Profitennis gibt es im Moment eine sehr spannende Zeit zu beobachten. Die letzten 20 Jahre haben drei Namen den Sport dominiert: Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic. Roger Federer beendete 2022 seine aktive Karriere und Rafael Nadal hat mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Nur noch Novak Djokovic ist so richtig dabei und kämpft um die großen Titel.

Djokovic ist für mich der beste Spieler aller Zeiten

Im Moment kommen aber viele junge Spieler, die den Sprung ins Profitennis gemeistert haben und versuchen, Djokovic vom Thron zu stoßen. Carlos Alcaraz, Jannik Sinner und Holger Rune sind drei der heißesten Kandidaten, in den kommenden Jahren an der Spitze der Tennis-Welt zu stehen und um die größten Turniere auf der Tennistour mitzuspielen. Insgesamt gibt es vier Grand Slams (die größten Turniere) im Jahr, die Australian Open im Januar, die French Open und Wimbledon im Sommer und die US Open im August und September. Carlos Alcaraz war bisher der einzige dieser drei, der ein solches Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte. Er hat es bereits geschafft, die US Open und Wimbledon zu gewinnen, letzteres sogar in einem sehr spannenden Finale gegen Novak Djokovic, den wahrscheinlich besten Tennisspieler aller Zeiten.

Das alles trägt zu meiner großen Leidenschaft und Begeisterung für den Tennissport bei und motiviert mich, immer weiter Tennis zu spielen und zu trainieren um besser zu werden und das Wichtigste: den Spaß am Sport nicht zu verlieren.

- Der Autor ist 14 Jahre alt und absolviert derzeit ein Praktikum in der Sportredaktion.

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