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STEILPASS Frauen: Eulenmord und Hundeliebe Jens Kirschneck über den Umgang mit Tieren im Frauenfußball

Kaum eine Diskussion über kickende Frauen kommt ohne Vergleiche mit dem Männerfußball aus. Der Frauenfußball, so heißt es, sei zwar weniger physisch, dafür technisch anspruchsvoller, ästhetischer und kultivierter.

Kaum eine Diskussion über kickende Frauen kommt ohne Vergleiche mit dem Männerfußball aus. Der Frauenfußball, so heißt es, sei zwar weniger physisch, dafür technisch anspruchsvoller, ästhetischer und kultivierter. Sollte sich diese Kultiviertheit auch für das Verhältnis zur Tierwelt gelten, so wird dies durch zwei Zwischenfälle aus der jüngsten Zeit eindrucksvoll belegt.

Bei einem internationalen Frauenfußballturnier in der Türkei lief neulich ein Hund auf das Spielfeld und ließ sich gemütlich im Strafraum nieder. Es folgen denkwürdige Minuten, live zu erleben bei Eurosport. Zunächst versucht ein grobschlächtiger Ordner, die Töle rüde hinweg zu schleifen, womit er sich aber den Unmut der Spielerinnen zuzieht. Anschließend flimmert eine Sinfonie der Liebe über die Bildschirme: Der Hund wird gekrault, liebkost und schließlich selig von zwei Frauen vom Platz getragen.

Die hässliche Fratze eines von der Kreatur entfremdeten Homo Sapiens dagegen im kolumbianischen Männerfußball. Eine leibhaftige Eule, Maskottchen des Klubs Atletico Junior, nimmt während der Partie gegen Deportiva Pareira auf dem Rasen Platz und wird unglücklich vom Ball getroffen. Während der benommene Vogel noch dabei ist, sich zu sortieren, kommt Verteidiger Luis Moreno und befördert das Federvieh mit einem rabiaten Tritt ins Seitenaus. Es verscheidet kurz darauf in der Tierklinik. Was lernen wir daraus? Kolumbien ist ein gefährliches Land. Und Frauen sind die besseren Menschen. Jetzt müssen sie nur noch richtig in die Zweikämpfe kommen.

Jens Kirschneck schreibt an dieser Stelle über Frauenfußball. Stefan Hermanns blickt auf den deutschen Fußball und Markus Hesselmann beschäftigt sich in seiner Kolumne mit dem Ausland.

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