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STEILPASS Inland: Ein 1:0 ist ein 1:0 ist ein 1:0 Lars Spannagel über verwirrende Zahlen und klare Ergebnisse

Was ist das Wichtigste im Sport: Triumphe? Erinnerungen?

Was ist das Wichtigste im Sport: Triumphe? Erinnerungen? Emotionen? Alles falsch: Letztendlich geht es nur um Zahlen. Eine Tabelle sagt mehr als jede schlaue Analyse, die null muss stehen, ein 1:0 ist ein 1:0 ist ein 1:0. Insofern lohnt ein Blick in den gerade erschienenen „Bundesliga-Report 2012“, in dem die DFL die wirtschaftliche Lage des deutschen Profifußballs darstellt.

Der Ligaverband hat stolz verkündet, dass der Umsatz seiner Vereine in diesem Jahr erstmals die Grenze von zwei Milliarden Euro geknackt hat. So weit, so gewaltig. Interessanter und bizarrer wird der Report im Detail, wenn die DFL vorrechnet, dass die Bundesligisten im vergangenen Jahr 24 715 833 Euro Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag sowie 19 884 485 Euro in die gesetzliche Unfallversicherung eingezahlt haben. Des weiteren kann man nachlesen, dass die Klubs auf Tabellenplatz 1 bis 6 durch den Verkauf von Fanartikeln das 2,48-fache des Ligadurschschnitts eingenommen haben, die Eigenkapitalquote der Bundesligisten ist von 45,3 auf 44,9 um 0,9 Prozentpunkte gefallen.

Mich faszinieren solche Berechnungen – auch wenn ich ihre Bedeutung nicht einmal annähernd begreife. Im Abitur habe ich mir in Mathematik mit wenig Müh und viel Not eine Drei minus erschummelt. Zahlen mit mehr als vier Stellen machen mich schnell schwindlig, die Ziffern beginnen dann vor meinen Augen zu tanzen und mich auszulachen. Andy Brehme weiß, wovon ich rede.

Mit Genugtuung erinnere ich mich deshalb an ein Testspiel der Nationalelf vor der Weltmeisterschaft 2002, bei dem die Spieler den Spruch „Fußball ist mehr als ein 1:0“ auf den Trainingsanzügen trugen. Bei der WM folgten dann Siege gegen Paraguay, die USA und Südkorea. Mit 1:0, 1:0 und 1:0.

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