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STEILPASS Inland: Ist denn schon Pokalfinale? Stefan Hermanns kann im Dezember auf zusätzliche Romantik verzichten

Vor kurzem bekam ich einen Anruf von unserem Leser M., der sich ein paar grundsätzliche Gedanken zum Thema Fußball gemacht hatte.

Vor kurzem bekam ich einen Anruf von unserem Leser M., der sich ein paar grundsätzliche Gedanken zum Thema Fußball gemacht hatte. Herr M. stößt sich an der Terminierung des Pokalfinales. Es sei doch ein Irrsinn, findet er, dass es erst nach dem Ende der Bundesligasaison ausgespielt werde. Nur mal angenommen, die Bayern stünden im Finale, wären als Meister aber schon für die Champions League qualifiziert – wie sollen sich die Spieler da überhaupt noch motivieren? Herr M. fordert daher die Verlegung des Pokalfinales auf einen unverfänglichen Termin. „Und welcher ist der schönste Monat?“, fragte M., obwohl er gar keine Antwort hören wollte. „Der schönste Monat ist der Dezember.“

Herr M. geriet jetzt ins Schwärmen. Die feierliche Stimmung, all die Lichter in der Stadt, und dann wird am letzten Sonnabend vor Heiligabend im Olympiastadion unter Flutlicht der Pokalsieger ermittelt. Wie romantisch das sei … Ich erwiderte, dass das mit der Romantik im Olympiastadion so eine Sache ist, wenn die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt, was im Dezember ab und an vorkommt. M. ließ den Einwand nicht gelten, so sehr war er von seinem Plan beseelt.

Richtig überzeugt hat er mich trotzdem nicht – auch wenn ich zugebe, dass die Idee durchaus Potenzial besitzt. Wäre es nicht goldig, wenn der DFB-Präsident als Nikolaus verkleidet den Pokal überreicht, während die Verlierer vom DFL-Geschäftsführer eine Rute bekommen? Statt „We are the Champions“ dröhnt zur Siegerehrung ein triumphales „Gloria, in excelsis Deo“ aus den Lautsprechern, und auf der Ehrentribüne wackelt Angela Merkel im Engelskostüm bei jedem Tor mit ihren Flügelchen. In diesem Sinne: Frohes Pokalfin… ähem Fest.

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