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Sport: Steinbach zuversichtlich, Tröger nachdenklich

„Kann ich Ihnen helfen", fragt Walther Tröger in vorsichtigem Ton. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) steht im feinen Sheraton-Hotel in Nürnberg und wartet auf den Fahrstuhl.

„Kann ich Ihnen helfen", fragt Walther Tröger in vorsichtigem Ton. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) steht im feinen Sheraton-Hotel in Nürnberg und wartet auf den Fahrstuhl. Um ihn herum steht ein Dutzend Journalisten und wartet mit ihm. Tröger weiß nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen soll - schließlich redet der 73-Jährige seit ein paar Wochen nicht mehr mit der deutschen Presse. Und jetzt, am Vorabend der Wahl um den NOK-Chefposten, will er erst recht nichts sagen. So verletzt ist er von den Artikeln über den Wahlkampf zwischen ihm und seinem Herausforderer Klaus Steinbach, so verletzt ist er von der Kandidatur und den Verbesserungsvorschlägen seines früheren Ziehsohns Steinbach. „Ich fühle mich falsch beurteilt", sagt Tröger und blickt zum Boden.

Ganz anders Steinbach. Der 48-jährige Rivale verlässt vor Tröger den Raum, in dem das NOK-Präsidium am Samstag tagte. Steinbach plaudert und strahlt Siegeszuversicht aus. Er spielt mit der Lockerheit, die er dem amtierenden Präsidenten voraus hat. Genau das ist es, was Tröger ihm schwer verzeihen kann. Egal, wie die Sache ausgeht. Tröger ist nervös. Wäre es angesichts der in vielerlei Hinsicht brüchigen NOK-Familie nicht besser, vor der Wahl zurückzuziehen und einen womöglich unehrenvollen Abschied zu vermeiden? „Ich werde in der Nacht über alles nachdenken", sagt Tröger und dreht sich um. Der Fahrstuhl ist da.

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